Cd-Besprechung

Olli Schulz

Es brennt so schön

COL (Sony BMG)
  Vö: 13.03.2009

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

„Die Guten sie bluten, weil die Schlechten sie knechten... und der Rest stirbt langsam aus.“ (Ab jetzt tut‘s nur noch weh)

Auf die erste Single „Mach den Bibo“, ein fröhlich lockerer Mitmach-Sommerhit, folgt ein Album das so gar nicht fröhlich und locker ist. Elf eingängige Indie-Pop Songs, die eher ernste und nachdenkliche, ja sogar wütende Töne anschlagen.

Der Opener „Ab jetzt tut‘s nur noch weh“ zwingt den Hörer durch seinen düsteren, in den Hintergrund tretenden Sound gleich dazu, sich vollends auf den Text zu konzentrieren, in welchem der Interpret beklagt, das die Welt in die falsche Richtung läuft und das das gute und schöne mehr und mehr weichen muss. Es folgt die Lebensweisheit: Du bist „so lange einsam“ bis du lernst allein zu sein. „Geheimdienst“ handelt von einer Beziehung in der der eine Person wohl nicht all zu viel über das Leben, Denken und Handeln seines Partners weis. Auch in „All you can eat“ wird das stupide Verhalten vieler Menschen kritisiert: „während jeder gemütlich kaut, wird die Welt umgebaut“... „erst nichts tun und dann wundern warum sich was geändert hat“.

Mit „Wie sie“ und „Ewig Leben“ drückt Olli Schulz nun schon sehr auf die Tränendrüße und setzt auf den Herzschmerzeffekt. Und dann doch noch etwas mehr Fröhlichkeit: „Mach den Bibo“. Dieser Song will nicht so ganz ins Bild passen und sticht nun mit seiner Leichtigkeit und Beschwingtheit heraus. Klug gewählt, denn mit den Zeilen: „gewusst das man sich wenden muss“ und „werde nicht so bleiben wie ich gerade bin“ aus dem Lied „Herz los!“ wird auch die musikalische Grundstimmung des Albums verändert. Nicht mehr ernst und nachdenklich kommen die verbleibenden Tracks daher und zeigen, das Olli Schulz doch nicht ganz verbittert ist. Vielleicht musste erst eine gewisse Last abgelegt werden um doch auch Leichtigkeit und Beschwingtheit zum Abschluss der Platte hinaustragen zu können.

„Und die Show fängt wieder an, wenn die Sonne wieder scheint“ (Wenn die Sonne wieder schient)

Fazit: Leider plätschern die Songs etwas vor sich hin. Die Texte werden einfach, konkret und für jeden verständlich vorgetragen. Schön ist es zu sehen das die Platte eine gewisse Entwicklung zeigt, und zwar von ernst zu fröhlich. Alles in allem eher ein Album für die ruhigen Stunden zwischendurch.

11 Punkte (von max. 15)

, 01.04.2009

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