Cd-Besprechung

No Fun At All

Low Rider

Beat 'Em Down Records (Soulfood)
  Vö: 21.11.2008

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Bei No Fun At All lag zwischen der Auflösung der Band, der Reunion-Tour und dem Comeback-Album nicht viel mehr Zeit als bei anderen Bands zwischen der Veröffentlichung zweier Alben. Egal, sie sind zurück und das ist die Hauptsache, denn am Zeitpunkt ihres Abtretens waren sie weitaus mehr als eine austauschbare Skatepunk-Kapelle. Nach mehrmaligem Rotieren der neuen Platte "Low Rider" wird klar, dass sie das auch noch für lange Zeit nicht sein werden - sie werden ihrem Ruf als Bad Religion Skandinaviens aufs neue mehr als gerecht.

Genau wie Greg Graffin besitzt Ingemar Jansson eine dieser Stimmen, die man aus tausenden wieder erkennt. Ob man damit was anfangen kann steht auf einem anderen Papier, in jedem Fall sind die Vocals das eindeutige Trademark von No Fun At All, abgesehen natürlich von den herrlichen Melodien, die sie wohl auch noch in 30 Jahren im Punkrock-Altersheim aus den erschlafften Ärmeln schütteln werden. Das funktioniert nicht nur in den Midtempo-Rockern wie "Reckless (I Don't Wanna)", sondern auch in den Songs, die mit ihrer Schnelligkeit und Riff-Verliebtheit die Grundtugenden des Melodycore bedienen ("Never Ending Stream", "Man With The Powers"). Zu gut gelaunten Sommerkrachern wie "Sorry To Say" möchte man dann glatt wieder das Skateboard aus dem Keller holen. Sogar Metal-Coversongs stehen ihnen im Jahr 2008 gut zu Gesicht: "Episode 666" ist eine astreine In Flames-Hommage, nachdem diese vor ein paar Jahren schon "Strong And Smart" von NFAA gecovert hatten.

Hier noch der für Punkrock-Platten übliche Warnhinweis "Nicht geeignet für Innovationsfanatiker". Das ist ernst gemeint, hier gibts wirklich NICHTS, was man nicht schonmal gehört hätte. Hat auch niemand nötig, der mit um die 40 noch in Skateschuhen und Bandshirt auf einem gepimpten Fahrrad sitzt um ein cooles Bandfoto schießen zu lassen.

11 Punkte (von max. 15)

Benedikt Ernst, 18.11.2008

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