Cd-Besprechung

Nightqueen - For Queen And Metal

Nightqueen

For Queen And Metal

Massacre Records
  Vö: 24.02.2012

Bewertung:  4 Punkte
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Es gibt Veröffentlichungen, bei denen man bereits ein ungutes Gefühl hat, bevor man auch nur einen Ton gehört hat. Manchmal liegt man daneben und wird positiv überrascht, aber in Bezug auf das Debütalbum „For Queen And Metal“ der belgischen Newcomer Nightqueen hat mich mein Bauchgefühl nicht im Stich gelassen. Die überdimensionierte Fledermaus im Bandnamen, das klischeehafte Coverartwork, der Titel, tiefschürfende Künstlernamen wie „First Knight“, „Black Knight“, „Wise Knight“, „Brave Knight“, etc. und nicht zuletzt auch der Webauftritt der Band ließen mich ahnen, dass „For Queen And Metal“ wohl nicht zu den Alben gehören würde, dessen Besitz man sich im Beisein Anderer rühmt.

Nach eigener Darstellung lässt sich der Sound der Truppe ganz einfach auf dem Punkt bringen: „Griffige 80er Gitarrenriff upgegradet mit modernen Metalbeats und melodischen fast poppigen Songmelodien, die sofort hängen bleiben. Ergänzt wird das Ganze von durchdachten Texten über Liebe, Gefühle und soziale Themen mit einem starken Mystik- und Fantasy-Touch.“ Dazu noch die Information, dass Bandgründer und Gitarrist Rex „First Knight“ Zecomit seiner Band eine neue Version von Heavy Metal schaffen wollte – nicht nur für die True Metalheads sondern Metal für alle. Wow, da fällt mir glatt die Kinnlade runter. Eigentlich könnte man die vorstehenden Originalzitate kommentarlos stehen lassen (mal abgesehen von der Information, dass der Posten am Mikrofon von einer Frau [Keely – man ahnt es schon - „Queen of the Night“ Larreina] übernommen wird, wäre da nicht das große Auseinanderklaffen von Wunsch und Wirklichkeit bzw. Eigen- und Fremdwahrnehmung.

Denn mit (True-) Metal hat das Ganze hier nicht wirklich was zu tun und ehrlich gesagt kann auch von Begriffen wie „sofort hängenbleiben“ nicht wirklich die Rede sein. Zugegeben, „For Queen And Metal“ hat einige eingängige Stellen, aber der größte Teil des Albums gleicht dem berühmten Griff ins Klo. Am meisten stört mich hierbei das Keyboard, das gerne mal pathetisch auf den Klang einer Kirchenorgel getunt wird, die allerdings von einem Organisten bedient wird, der beim Spielen mit dem Kopf auf den Tasten einschläft. Doch auch der Rest der Mannschaft werkelt über weite Strecken schauderhaft uninspiriert vor sich hin und hilft von einigen wenigen brauchbaren Fragmenten kräftig mit, das Debüt in den Sand zu setzten.

Himmel, was hat die Verantwortlichen bei Massacre Records denn da geritten, als sie sich die Belgier geangelt haben? Normalerweise könnte man an dieser Stelle ja mit der Empfehlung schließen, dass sich die Band noch mal zurück in den Proberaum begeben sollte, um ein wenig zu üben. Aber irgendwie habe ich die Befürchtung, dass das hier auch nicht mehr viel bringen würde, zumal ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass Nightqueen von dem, was sie da machen, wirklich überzeugt sind. Nun ja, jeder nach seiner Facon. Für mich ist „For Queen And Metal“ jedenfalls ein Album so überflüssig wie ein Kropf.

4 Punkte (von max. 15)

Jürgen 01.03.2012

TRACKLIST
1. Into The Night
2. Nightfall (***)
3. Mystical Night
4. For Queen And Metal
5. Lady Fantasy
6. Nocturnal Thoughts
7. Secret Of The Blind Man
8. Majesty
9. Rebel To Rebel (***)
10. Screaming For Mercy
11. Dark Fairy
[ *** Anspieltipps ]

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