Cd-Besprechung

Night In Gales - Five Scars

Night In Gales

Five Scars

Lifeforce Records
  Vö: 04.11.2011

Bewertung:  12 Punkte
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Die Szene- Veteranen unter euch werden sich sicherlich noch an Night In Gales erinnern, eine heimische Death Metal-Band aus Voerde, deren Demo „Sylphlike“ zusammen mit dem anschließenden Debütalbum „Towards The Twilight“ Mitte der Neunziger Jahre enormen Zuspruch fanden. Der Nachfolger „Thunderbeast“ war bereits etwas schwächer, doch erst mit der Milleniums-Scheibe „Nailwork“ ging es für mich mit der Band bergab. Ursächlich hierfür war der Stilwechsel weg vom melodischen Death Metal der Götheborger Prägung und das damit verbundene Abdriften in progressivere Bereiche. Da ich von „Nailwork“ ziemlich enttäuscht war, habe ich mir auch nie das bislang letzte, 2001 veröffentlichte Album „Necrodynamic“ angehört.

Verpasst habe ich da scheinbar nichts, denn nach „Necrodynamic“ legte die Band erst einmal eine Pause ein, um sich – wie es so schön heißt – musikalisch neu zu orientieren. Hintergrund war aber wohl vielmehr die Trennung vom damaligen Label Massacre Records, die Night In Gales während einer Tour mit God Dethroned droppten, so dass die Band nicht nur die laufende Tour abbrechen musste, sondern zugleich auch in eine Art Wachkoma fiel. Doch vergessen und vorbei, denn jetzt wurde dem dahinsiechenden Patienten neues Leben eingehaucht und demzufolge konnte die Band nicht nur bei einem neuen Label unterkommen, sondern steht zugleich mit ihrem neuen, fünften Studioalbum „Five Scars“ in den Startlöchern.

Der Mix des Albums wurde im Übrigen von Altmeister Dan Swanö übernommen, der – das nur als kleiner Sidekick – im Übrigen ein namentlich ähnliches Soloprojekt namens Nightingale am Start hat. Und es sollte mich wundern, wenn Night In Gales mit dieser Scheibe nicht ein wenig verlorenen Boden gutmachen können. Denn „Five Scars“ beinhaltet alles, was ein modernes Melodic Death Metal-Album ausmacht: klasse Riffs, tolle Melodien, abwechslungsreiche Songs mit vielen Tempowechsel sowie eine rundum gelungene Atmosphäre. Unter den elf „echten“ Tracks des Albums (bei „Epitaph“ und „The Wake“ handelt es sich um ein kurzes instrumentales Intro bzw. Outro) stechen vor allem „This Neon Grave“ und „Whiteout“ hervor, aber auch mit dem restlichen Material braucht sich die Band grundsätzlich nicht zu verstecken, wobei mit „Bloodsong“ auch ein etwas schwächerer Song auf der Scheibe mit vertreten ist.

Night In Gales haben vielleicht das Problem, dass sie mit „Five Scars“ ein wenig spät dran sind. Wäre dieses Album zehn Jahre zuvor veröffentlicht worden, hätte die Band sicherlich eine führende Rolle innerhalb der Szene einnehmen können. Da die Scheibe allerdings erst jetzt herauskommt, müssen sich die Jungs ihren Anteil am Kuchen mit etlichen anderen ähnlich klingenden Bands teilen und damit leben, dass „Five Scars“ zwar frisch und lebendig klingt, aber zu großen Teilen auch nach „schon mal irgendwo anders gehört“. An der Klasse dieser Scheibe ändert das zwar nichts, aber schade ist es irgendwie dennoch.

12 Punkte (von max. 15)

Jürgen 22.09.2011

TRACKLIST
1. Epitaph
2. This Neon Grave (***)
3. Days Of The Mute
4. Five Scars
5. Void Venture
6. The Tides Of November
7. Life Denied
8. Endtrip
9. Whiteout (***)
10. A Mouthful Of Death
11. Bloodsong
12. Blackmout Blues
13. The Wake
[ *** Anspieltipps ]

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