Cd-Besprechung

Niemandsland

30ster11ter82

Audiomag
  Vö: 17.07.2009

Bewertung:  10 Punkte
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Hinter Terra Nullius auf Deutsch Niemandsland verbirgt sich N. Ingwersen aus Hamburg, der mal kurz zwischendurch innerhalb eines halben Jahres 30 Songs unbegleitet und isoliert produziert hat. Meist geschah das Nachts, wo eigentlich ein Großteil der Organismen schläft. Doch die Vision stand an vorderster Front und somit kam dieses Produkt mit den ersten 11 zum Vorschein.

Im Vordergrund steht eine zärtlich angehauchte Synthie Pop Reise ins zwischenmenschliche Universum. Gleich im ersten Titel "Auf einmal" zeigt Ingwersen was textlich in ihm steckt und zeigt uns ein Stück bester deutscher Reimkultur. Der berauschende Tanzbeat vibriert bis in den kleinen Zeh. "Nachtsinn" erinnert an die unterschwelligen Zeiten, wo man sich in der Dorf Disco rumlümmelt und versucht das weibliche Geschlecht zu bezirzen. Manche Texte sind geistig sehr oberflächlich gehalten, wirken aber in keinster Weise langweilig oder farblos.

"Captain Nuklear" erinnert sehr an "Fred vom Jupiter" aus den 80ern, der ja bekannterweise nicht tot zu bekommen ist. Ein Großteil der Songs beinhaltet elektronische Liebeleien zwischen zwei menschlichen Polen. Im Niemandsland bewegt sich Ingwersen nicht, dafür kennt er die Szene zu gut. Die Beats sind so gehalten, daß man seinen rhytmischen Genen Ausdruck verleihen und motorisch abzappeln kann.

Nach mehrmaligen Durchlauf hat man das Gefühl, hier war ein sehr routinierter Künstler am Werk. Deshalb gibt es Rätsel auf, wieso Niemandsland keine Wege einleitet sich zu popularisieren. Die positive Energie und das Potenzial wären auf jeden Fall vorhanden.

10 Punkte (von max. 15)

Oliver Zitzmann, 27.11.2009

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