Cd-Besprechung

Nicky Wire - I Killed The Zeitgeist

Nicky Wire

I Killed The Zeitgeist

Red Ink (Rough Trade)
  Vö: 22.09.2006

Bewertung:  7 Punkte
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Eigentlich haben die Manic Street Preachers nach der Veröffentlichung von „Lifeblood“ ja eine längere Pause angekündigt, doch daraus wird anscheinend nicht. Unlängst veröffentlichte Manic Street Preachers Sänger James Dean Bradfield sein eher maues Solodebüt „The Great Western“ und nun folgt Nicky Wire mit „I killed the zeitgeist“. Und um es gleich vorweg zu nehmen- unbedingt spannender ist „I killed the zeitgeist“ nicht.

Denn leider grenzt sich Nicky Wire nicht nur musikalisch, sondern auch rein qualitativ von den „Manic Street Preachers“ ab. Das Songwriting bleibt klar hinter den Erwartungen zurück, auf seinem Weg zu einen Album plündert er so ziemlich jede Rockschublade, die er finden kann, allerdings guckt er nicht genau, sondern sucht allenfalls oberflächlich. Dabei sind die Ansätze für gute Songs deutlich vorhanden („Sehnsucht“,“Withdraw Retreat“). Am Ende fehlt aber die Konsequenz bei einer Stilrichtung zu bleiben- was als traurige Ballade beginnt, kann durchaus in einer Rocknummer enden. Leider verlieren so wunderschöne Indie-Pop-Sternchen ihren Glanz auf halber Strecke.

Ganz und gar überflüssig erscheinen allerdings seine Noise-Experimente. Sound-Frickeleien und fesche Gitarren-Rückkopplungen sind das Eine, da draus aber einen tragfähigen und in sich schlüssigen Song zu machen ist etwas ganz Anderes.

Doch so ist „I killed the zeitgeist“ allerhöchsten eine nettes, wenn auch nicht besonders Aufsehen erregendes Album. Zu unausgereift, um wirklich gut zu sein, aber auch zu gefällig, als dass man es mit Leidenschaft hassen könnte. Aber vielleicht wäre es auch besser gewesen, Nicky Wire hätte seine Auszeit einfach zum Entspannen genutzt oder sich aber, wenn die Zeit schon produktiv genutzt werden soll, ein Beispiel an Alex James von Blur genommen. Jener kaufte sich nämlich unlängst einen Bauernhof und Englands Pampa, züchtet nun Kühe und Schafe, macht seinen eigenen Käse und schreibt eine Kolumne für eine englische Tageszeitung. So geht es auch. Ganz ohne Soloalbum.

7 Punkte (von max. 15)

Nina Grannemann23.09.2006

TRACKLIST
1. I Killed The Zeitgeist
2. Break My Heart Slowly
3. Withdraw / Retreat
4. Goodbye Suicide
5. The Shining Path
6. Bobby Untitled
7. You Will Always Be My Home
8. So Much For The Future
9. Stab Yr Heart
10. Kimino Rock
11. Sehnsucht
12. Nicky Wire's Last
13. Everything Fades
[ *** Anspieltipps ]

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