Cd-Besprechung
Nick Mason
Inside Out - Mein persönliches Portrait von Pink Floyd (Buch)
Rockbuch Verlag
Vö: 19.06.2009
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Wirklich neu ist „Inside Out – Mein persönliches Portrait von Pink Floyd“ eigentlich nicht, wurde es doch bereits vor rund zwei Jahren als Taschenbuch veröffentlicht. Nun erscheint das Buch aber auch in einer gebundenen, rund 360 Seiten starken Ausgabe.
Der Autor des Wälzers, Pink Floyd-Drummer Nick Mason, ist als einziges Bandmitglied, das die rund vier Dekaden zählende Geschichte der Band vollständig miterlebt hat, natürlich bestens geeignet, um dem Leser Informationen aus erster Hand zu geben. Grundsätzlich besteht bei Bandbiographien, die von einem Mitglied geschrieben wurden, immer ein wenig die Gefahr, dass der Autor das Werk missbraucht, um sein eigenes Ego zu pflegen oder – im Falle von Streitigkeiten innerhalb der Band – eine eigene, schöngefärbte Version in Umlauf zu bringen. Und von letzteren gab es bei Pink Floyd ja immerhin genug, allem voran die Differenzen zwischen David Gilmour und Roger Waters. Mason jedoch galt immer als das ausgleichende Element in der Band, der mit allen gut zurecht kam, so dass man eigentlich davon ausgehen kann, dass seine Darstellung der Wahrheit ziemlich nahe kommt, zumal das Manuskript angabegemäß von Roger Waters, David Gilmour und Rick Wright vorab durchgelesen und mit entsprechenden Anmerkungen, die in das Buch eingearbeitet sein sollen, versehen wurde.
Neben der unbestreitbaren musikalischen Genialität der Band dürfte viele auch die geheimnisvolle Aura, die Pink Floyd umgab, angezogen haben. Damit ist jetzt zumindest teilweise Schluss, denn Nick Masons Streifzug durch die Bandhistorie geht eben auch auf einige der Mythen ein, die Band bislang umgab. Dadurch dürften auch gestandene Die-Hard-Fans immer noch bislang unbekannte Details entdecken, auch wenn ihnen der überwiegende Teil des Buches natürlich bekannt sein dürfte.
Abgesehen davon, dass man hier Informationen aus erster Hand erhält, ist es vor allem der humorvolle und augenzwinkernde Schreibstil, der „Inside Out…“ auszeichnet. Biographien eignen sich ja eigentlich eher weniger zu Lachen, handelt es sich bei ihnen doch zumeist eher um Abhandlungen, bei denen die Sachinformation und weniger der Unterhaltungswert im Vordergrund steht. Mason jedoch gelingt es, dabei äußerst witzig rüberzukommen. Nebenbei schafft er es, die Band nicht mehr wie ein gottgleiches Kollektiv von Musikern erscheinen zu lassen, sondern als eines aus Fleisch und Blut mit allen dazu gehörenden Fehlern. Wer hätte z.B. gedacht, dass die viele der überlangen Stücke, durch die die Band berühmt wurde, aus der Not heraus entstanden und ihre Entstehung dem Umstand geschuldet war, dass man auf der Bühne mangels entsprechenden Repertoires Zeit schinden musste und die Stücke daher in die Länge wuchsen?
Last but not least dürfte auch der Bildteil Pink Floyd-Fans die Tränen in die Augen treiben, denn das Buch wird durch teilweise bislang unveröffentlichten Fotos und Zeichnungen aus Masons Privatarchiv zusätzlich aufgewertet. An der Gestaltung der Innenseiten sowie des Coverartworks des Buches war zudem Storm Torgenson beteiligt, aus dessen Feder auch viele der Albumcover stammen. Insgesamt ist „Inside Out…“ also eine runde Sache geworden und stellt wohl nicht nur absolute Fans der Band eine Pflichtlektüre dar.
Bleibt die Frage, welchen Mehrwert die gebundene Ausgabe gegenüber der Taschenbuch-Version bietet. Genauso gut könnte man eine Portion Currywurst-Pommes mit einem 5-Gang Candle-Light-Dinner vergleichen. Satt wird man wohl von beiden Speisen. Doch während die Currywurst eigentlich mehr eine schnelle Nummer für nebenbei ist, so spricht das romantische Dinner neben dem Magen auch noch andere Sinne an. Das soll auf dieses Buch übertragen heißen: Wem es lediglich auf die Informationen und vor allem auf dem Preis ankommt oder wer „Inside Out…“ als Lektüre für das tägliche Pendeln zur Arbeit in der Bahn oder im Bus vorgesehen hat, der fährt mit der Taschenbuch-Ausgabe wohl wesentlich besser. Die gebundene Ausgabe ist da wohl mehr etwas für Ästheten, die Wert auf großformatige Fotos oder einen echten Blickfang im heimischen Bücherregal legen.
Für welche Ausgabe man sich auch immer entscheidet: Einen Kauf ist „Inside Out…“ auf alle Fälle wert.
13 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 09.07.2009
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