Cd-Besprechung

Blainbieter - Nicer Dogs

Blainbieter

Nicer Dogs

Blankrecords
  Vö: 30.01.2009

Bewertung:  9 Punkte
Leserwertung:  0.0 Punkte
Stimmenzahl: 0

In der Promo zu der neuen Platte der Berliner steht: “Die Musik macht was sie will“. Und genau dieser Satz trifft die Sache ganz gut, aber eben nicht die Musik macht was sie will. Dafür sind allein die Musiker verantwortlich. Die Debüt CD „Cleanride“, die 2003 im Untergrund noch für Aufsehen sorgte, war wirklich klasse. Umso mehr kann man sich freuen, dass sich die Jungs, die zuletzt alle getrennte musikalische Wege gegangen sind, wieder zusammengefunden haben und das von Michael Mühlhaus (u.a. Kante und Blumfeld) produzierte Album „Nicer Dogs“ vorlegen.

Der erste Songs verheißt Gutes: Ein dichter breiter Sound getragen von atmosphärischen Gitarren und knarzendem Bass. Manch Zeitgenosse würde dem wohl den Stempel Postrock aufdrücken. Aber egal ob Post- oder Was-auch-immer für Rock. Das geht ins Ohr und entfaltet eine angenehme Stimmung. Doch spätestens der zweite Song sorgt für Ernüchterung. Blainbieter haben sich entschieden eine singende Band zu sein! Und das ist leider zu ihren Ungunsten ausgefallen. Jeder Song würde an sich super als Instrumentalsong funktionieren, ganz im Zeichen der großartigen Godspeed You Black Emperor oder Honey for Petzi. Aber der (meist) überflüssige Gesang zerstört das Gesamtbild.

Wie anfangs erwähnt soll die Musik ja machen was sie wolle. Das ist richtig und bezeichnet haargenau die Schwierigkeit. Blainbieter wissen nicht wohin sie wollen. Wahrscheinlich wissen sie das und haben damit ihr Ziel erreicht. Die Antithese! Dem geneigten Zuhören wird es aber schwer gemacht. Man benötigt schon etliche Durchgänge und eine extra Portion Geduld um zum Kern der Platte zu gelangen.

Alles in allem setzt sich „Nicer Dogs“ aber vom Einheitsbrei ständig aus dem Boden sprießender Postrock-Bands ab. Live wird diese Band eh eine Macht sein. Da tritt die „Wir lassen-uns-nicht-kategorisieren-Attitüde in den Hintergrund und die elegisch tragende Musik in den Vordergrund.

Mein Tip: Weniger singen, dafür mehr Pathos. Dann wir die nächste Blainbieter sicher ein Knaller.

PS: Für den Songtitel "Crazy Horst" verdienen Bainbieter in Sachen Kreativität mindestens 15 Punkte.

9 Punkte (von max. 15)

frank fischmann24.02.2009

TRACKLIST
1. Nicer Dogs
2. Jackie
3. Tonight
4. Some People Say
5. Alpen
6. Fin2
7. Jackies Cousine
8. Broken
9. Mama Ben
10. Crow
11. Fin1
12. Crazy Horst
[ *** Anspieltipps ]

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