Cd-Besprechung
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Düsteren Norwegian Black Metal bieten NettleCarrier auf ihrem gleichnamigen Debütalbum. Okay, wenn man das so hört mag sich das wohl eher wie eine Standardfloskel anhören, mit der so ziemlich jedes zweite Black Metal-Album angepriesen wird. Und wer den Namen NettleCarrier hört denkt sicherlich so was wie “Oh mein Gott, schon wieder irgend so eine durchgeknallte Kombo mit Kriegsbemalung im Gesicht, die es sich zur Aufgabe gemacht hat satanistische Verse mit barbarischen Metalklängen zu vereinen“. Weit gefehlt, denn NettleCarrier gehören ganz sicher nicht mehr zu naiven Musikneulingen. Alle Bandmitglieder sind bereits seit Jahren gestandene Musiker der norwegischen Black Metal Szene. Sänger und Bassist Mannevond hat bereits bei Koldbrann und Urgehal mitgewirkt, Gitarrist T. Ciekals bei Djevel, sowie Ljå und Drummer Dirge Rep hat mit Gehenna, Gorgoroth und Enslaved einen anständigen musikalischen Werdegang vorzuweisen.
Vielleicht sind es genau diese frühmusikalischen Vorerfahrungen, die der Musik von NettleCarrier diese brachiale Härte und tief-düstere Endzeitstimmung verpasst. Glattgebügelten, massankompatiblen Düstermetal findet man auf „NettleCarrier“ garantiert nicht. Stattdessen bekommt man brachialen Black Metal aufgetischt, der einem dank harter Gitarrenriffs, einem brutalen Drum-Sound und derber Gesangspassagen durchaus mal einen Arschtritt verpasst – allerdings ohne so richtig Spuren zu hinterlassen. Handzahm klingt dennoch irgendwie anders. NettleCarrier, die von sich selbst behaupten satanischen Black Metal abzuliefern, spielen bei den 7 Songs ihres Albums mit verschiedenen düsteren Metalstilarten, so daß die Songs auch durchaus mal ein wenig in die Doomschiene abdriften ohne all zu große Endzeitstimmung zu verbreiten. Aber egal wie, der eisige Hauch des Nordens ist bei allen Songs zu spüren.
Wer sich gerne mal wieder ein wenig Old-School Black Metal im Stile von Immortal ins heimische Wohnzimmer holen möchte, der dürfte bei NettleCarrier keinen Fehlgriff riskieren, auch wenn das gesamte Album eher durchschnittlich abschneidet. Wirkliche Neuerungen sind nicht zu erwarten. Wenn man allerdings mit nicht ganz zu hoch gesteckten Erwartungen an das Album ran geht, dann ist „NettleCarrier“ eine durchaus solider Zeitvertreib.
8 Punkte (von max. 15)
Kitty N., 06.10.2012
TRACKLIST
1. The Boiling Blood
2. Paa Vaare Paaler Deres Hoder
3. I Helvete Kristus Skal Forgaa
4. Naar Han Vaakner***
5. Demoriel***
6. Cup of Lethe
7. Bundet Til Masten
[ *** Anspieltipps ]
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