Cd-Besprechung
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Auch wenn der Name Avantasia nicht explizit als Einfluss benannt wird, erinnert das, was Nergard dem Hörer auf ihrem Debütalbum “Memorial For A Wish” präsentieren, ziemlich stark an den Sidekick von Edguy-Fronter Tobias Sammet. Hinter Nergard steckt in erster Linie Namensgeber Andreas Nergard, der dem ein oder anderen vielleicht als Drummer der Power Metalband Gaia Epicus bekannt ist und der hier nicht nur als alleiniger Komponist in Erscheinung tritt, sondern gleichzeitig auch für die Drums, den Bass und die Keyboards verantwortlich zeichnet. Für die restlichen Positionen – insbesondere für den Gesang – hat sich Nergard jedoch namhafte Unterstützung ins Studio geholt. Gut, natürlich handelt es sich bei den hier beteiligten Musiker nicht um ganz so große Hochkaräter wie auf den letzten Avantasia-Alben, aber Namen wie z.B. Age Stein Nilsen (Wig Wam), Ralf Scheepers (Primal Fear) oder David Reece (ex-Accept, Power World) sollten den meisten Metal-affinen Hörern durchaus ein Begriff sein.
Doch nicht nur das stattliche Aufgebot an Gastmusikern, sondern auch der Umstand, dass es sich bei “Memorial For A Wish” um ein Konzeptalbum handelt, zeigen entsprechende Parallelen zu Tobias Sammet’s Avantasia auf. In diesem Fall spielt die Story in Dublin um 1890, wo ein junger Mann namens Peter O’Donnell für zwanzig Jahre ins Gefängnis gehen muss, obwohl er unschuldig ist und den ihm vorgeworfenen Einbruch nicht begangen hat. Als sich zwei Jahrzehnte später die Gefängnispforten wieder für ihn öffnen, muss er feststellen, dass er komplett auf sich allein gestellt ist, da ihn sämtliche seiner alten Freunde meiden. Am Härtesten trifft ihn jedoch zu erfahren, dass seine Frau, die zum Zeitpunkt seiner Verurteilung schwanger war, während der Geburt seiner Tochter verstarb. Isoliert und auf sich gestellt sieht er nur noch einen einzigen Ausweg: Selbstmord.
Eingespannt wird dieser Handlungsrahmen in insgesamt acht Songs, die man nicht nur dem Melodic Metal-Genre zuordnen muss, sondern für die man teilweise auch ziemlich viel Zeit mitbringen muss, da Andreas Nergard offenbar ein Faible für überlange, bis zu vierzehn Minuten lange Songs hat. Anders als Alben mit überwiegend drei- bis vierminütigen Songs, die man mal bequem nebenbei hören kann, verlangt “Memorial For A Wish” daher die ganze Aufmerksamkeit des Hörers. Die erhoffte Entschädigung hierfür bleibt das Album aber teilweise schuldig, da sich in den einzelnen Songs, in die immer mal wieder gesprochene, durch die Handlung führende Passagen eingeflochten werden, einige Längen eingeschlichen haben. Vom Ansatz her ist "Memorial For A Wish" sicherlich nicht uninteressant, aber bei der Umsetzung muss man einige Abstriche hinnehmen. Somit bleibt festzuhalten, dass sich die Höhe der Meßlatte für derartige Projekte weiterhin nach dem Platzhirsch Avantasia richtet und dass Nergard zumindest im Augenblick nicht in der Lage sind, diese Höhe zu erreichen.
10 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 09.05.2013
TRACKLIST
1. Twenty Years In Heaven
2. A Question Of God
3. Is This Our Last Goodbye (***)
4. Hell On Earth
5. An Everlasting Dreamscape
6. Nightfall
7. Angels (***)
8. Requiem
[ *** Anspieltipps ]
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