Cd-Besprechung
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Was kann man zu so einer Band wie Motorpsycho eigentlich noch schreiben? Ist nicht schon alles gesagt, geschrieben und gesendet worden? Motorpsycho sind, und das ist kein Geheimnis mehr, ein Phänomen der Popmusik. Abseits des Mainstream wildern die Norweger in allen möglichen Gefilden der Musikgeschichte herum, schleudern Alben auf den Markt wie ein Goldesel und geben fantastische Konzerte. Ihr Portfolio ist länger als die Terror-Fahndungsliste der USA und dennoch schafft die Band nie den großen Durchbruch, weil sie es eben nicht wollen. Das passt zu ihrer Philosophie, immer die Freiheit zu haben, alles machen zu können. Und diese Freiheit nutzen sie rigoros. Der neue Tonträger „Heavy Metal Fruit“ ist der lebendige Beweis dafür.
Eine EP mit sechs Songs in Albumlänge könnte man dieses Monstrum nennen. Oder eine aus dem Ruder gelaufene Aufnahme der Reste vergangener Zeiten. Songs die in Sessions enden und kein wirkliches Ende kennen, bestimmen die Platte. Motorpsycho-Kenner wird das freuen. Ein Einstiegsalbum sieht allerdings anders aus. Alle Lieder, bis auf das ruhige, klaviergetragene „Close your Eyes“, sprengen die Fünf-Minuten-Grenze. Der Anfang gibt meist noch Struktur mit Strophe-Refrain Abwechslung und verliert sich dann in Epen aus Gitarre und Keyboards. Pink Floyd lassen grüßen und auch sonst schwebt der Sound der 70er über der Frucht aus Heavy Metal und Hippi-Rock. Insgesamt gewöhnungsbedürftig bleibt der Gesang, aber Motorpsycho wären nicht Motorpsycho, wenn sie nicht durch Handwerk und Kreativität punkten könnten. Der Gesang ist da nebensächlich, fügt sich aber dennoch gut hinein. Die produktive Phase der Musiker scheint noch lange nicht abgeschlossen. Ein halbes Jahr nach „Child of the Future“ also wieder ein Grund sich mehr zu freuen. Produktiver als die Beatles können sich die Norweger schon nennen, ob sie ebenso innovativ sind, darüber lässt sich streiten, denn das Rad erfinden sie schließlich nicht neu. Können sie auch nicht: Motorpsycho sind eben Motorpsycho! Die machen sowieso ihr eigenes Ding.
13 Punkte (von max. 15)
frank fischmann, 17.01.2010
TRACKLIST
1. Starhammer (feat. The Electric Psalmon) 2. X-3 (Knuckleheads In Space) / The Getaway Special
3. The Bomb-Proof Roll and Beyond 4. Close Your Eyes*** 5. W.B.A.T.
6. Gullible's Travails (pt I-IV)***
[ *** Anspieltipps ]
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