Cd-Besprechung

More Than Ever - Give Us Our Hearts Back

More Than Ever

Give Us Our Hearts Back

Guideline Records
  Vö: 23.03.2005

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  10.8 Punkte
Stimmenzahl: 12

Bestandsaufnahme New School Hardcore: Die großen Helden sind leider bereits in die ewigen Mosh-Gründe gewandert. Sowohl Snapcase als auch Shai Hulud haben die Segel gestrichen. Und obwohl erstere fragmentweise unter dem Namen Attractive und letztere als The Warmth Of Red Blood weiteragieren wollen, hat noch keine Formation neues Material an den Start gebracht. Tja, und während Poison The Well sich mit dem letzten Album deutlich am Sacramento Sound der Deftones orientiert haben, tendieren Hopesfall nach fast kompletter Neubesetzung merklich in Richtung glatt gebügeltem Emo. Düstere Zeiten also für Fans der 2. Hardcore Generation, die weniger auf Schnelligkeit, als auf melodische Komplexität und wuchtige Rhythmen setzte?

Mitnichten, den eine feine neue Band aus dem Süden Deutschlands hat sich eben diesem Klangbild verschrieben und bietet mit ihrem ersten Full Length Album Give Us Our Hearts Back eine absolut zufrieden stellende Alternative zu oben genannten Bands. More Than Ever knallen uns in knapp 30 Minuten 11 kraftvolle Songs vor den Latz, dass man danach erstmal nach Luft schnappen muss. Da hätten wir zunächst mal I Take Regrets For Granted, welches alle Vorzüge dieser Band auf den Punkt bringt.

Melodie, treibender Rhythmus und Wut erfülltes Gebrüll sind sofort präsent und verdichten sich zu einer brodelnden Mischung. Zwischendurch gibt es immer wieder schöne Variationen, vor allem in der Gitarrenarbeit, bei der sich das typische Shai Hulud Gefühl einstellt, denn über die polternden Drums werden flächige und auch mal filigrane Melodien gelegt, so dass ein guter Kontrast entsteht. Durchdacht, das Ganze! Tonight, Tomorrow, Next Year muss einfach jedem Gefallen, der Hopesfalls The Satellite Years zu Recht für ein absolutes Überalbum hält. Hier werden in knackigen 2 Minuten verschiedenste Fragmente zwar ziemlich hektisch, aber immer stimmig zusammengefügt. Gerade durch die vielen Wechsel in der Songstruktur entsteht hohe Intensität.

Silent & Cold, ein Song mit melodischen, weiblichen Gastvocals zum Schluss des Albums rundet den positiven Gesamteindruck ab. Wenn More Than Ever den hier eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen, Songwriting und Produktion beim nächsten Album noch mal verbessern können, dann steht uns hier Großartiges ins Haus, soviel ist sicher! Bis dahin dürfen sich alle Freunde von melodischem New School Hardcore mit leichter Metalkante an diesem gelungenen Debüt erfreuen.

PS: Für das schicke Zombies-wollen-einem-Roboter-der-ihnen-das-Herz-geklaut-hat-ans-Leder Artwork zeichnet sich übrigens Mike Bukowski verantwortlich, der auch schon das Comeback Kid Album Turn It Around illustrierte.

Empfohlener Promosticker: Für Fans von SHAI HULUD // WITH HONOR // POISON THE WELL // THE HOPE CONSPIRACY // MISERY SIGNALS

11 Punkte (von max. 15)

Bogatzke 13.07.2005

TRACKLIST
1. Broken ***
2. The Tragedy
3. I take Regrets for granted ***
4. Bleeding Hands
5. Spark
6. Burning in Water
7. Drowning in Flames
8. Standstill
9. Tonight, Tomorrow, Next Year ***
10. True Anger
11. Silent & Cold ***
[ *** Anspieltipps ]

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