Cd-Besprechung
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Wer aufgrund des Bandnamens glaubt, es hier mit Deutsch-Punk oder Ähnlichem zu tun zu haben, könnte falscher nicht liegen. Mist spielen in der Liga der leisetretenden Songwriter, und dort – um es gleich vorwegzunehmen – im unteren Mittelfeld mit einer leichten Tendenz in Richtung Abstiegsgefahr.
Das in Holland angesiedelte Quartett mit spanischen Wurzeln um Sänger Rick Treffers begann sein musikalisches Schaffen als konventionelle Rockband. Hiervon ist nunmehr nicht mehr viel zu spüren. Der Großteil der leichten und sanften Gitarrensongs auf „We Should Have Been Stars“ strahlt gepflegte Melancholie aus. Aber von der gepflegten Melancholie ist es in manchen Fällen eben nur ein Stück weit zur gepflegten Langeweile.
Dabei beginnt das Album mit dem intimen Stück „In Love With Love“ noch recht interessant. Kaum merkt man, dass der Song begonnen hat, so vorsichtig wird hier zu Werke gegangen. Treffers angenehme Stimme begleitet den Hörer durch den zu Beginn stark reduzierten Song, der sich im weiteren Verlauf atmosphärisch steigert. Aber bereits beim folgenden Titelstück „We Should Have Been Stars“ und bei „Platitude & Art“ lassen Mist jeden Spannungsbogen vermissen und verlieren sich in den sich zu stark wiederholenden Songstrukturen und Texten.
Natürlich gibt es auch Lichtblicke. „Fade In Fade Out“ lässt immerhin wegen seiner interessanten und vor allem ausnahmsweise durchgehaltenen Melodie aufhorchen. Und auch „The Belong Song“ gerät im Mittelteil fast schon erfrischend energisch, verliert aber durch einen lästigen „Ba Ba Ba Da Da“-Refrain.
Viele der übrigen Songs bewegen sich zwischen den Kategorien „ganz ok – aber nicht aufregend“ und „wenigstens nicht störend“. Mist zünden dann aber noch zwei Negativ-Granaten. Gegen das extrem zurückgezogene „Thank You For Your Promises“ kann man eigentlich nichts sagen. Für meinen Geschmack allerdings bewegen sich Mist hier zu nahe an der Grenze zum musikalischen Autismus. Richtig unangenehm klingt dann aber das mit seinen fast schon blöden Beats ziellos wirkende „Ok Now“.
Vielleicht tue ich der Band Unrecht. Für manche mag diese CD in ruhigen und romantischen Momenten genau das Richtige sein. In meinen Augen ist es leider nicht mehr als unterer Durchschnitt. Ach ja, und derjenige, der sich den unfassbar sinnigen Vergleich mit Radiohead ausgedacht hat, sollte sich mal untersuchen lassen.
5 Punkte (von max. 15)
Martin Baum, 20.07.2004
TRACKLIST
1. In Love With Love ***
2. We Should Have Been Stars
3. Love Should Be Fun
4. Platitude & Art
5. Fade In Fade Out ***
6. The Belong Song
7. Everything’s Clear
8. Open Arms
9. The Poison That I Swallow
10. Thank You For Your Promises
11. Ok Now
12. The Prime Of Your Life
13. Soon
14. Is It Always Active?
[ *** Anspieltipps ]
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