Cd-Besprechung

Mindwise - Why start breathing? RE-RELEASE

Mindwise

Why start breathing? RE-RELEASE

Smd Pre (Sony)
  Vö: 01.02.2005

Bewertung:  10 Punkte
Leserwertung:  8.9 Punkte
Stimmenzahl: 617

Amerikanischer Alternative-Rock kommt jetzt aus Burgdorf bei Hannover und scheint kurz vor der Einbürgerung zu stehen. Dann nämlich, wenn noch mehr Bands wie Mindwise ihre musikalischen Wurzeln aus den Staaten bei Faith No More, Staind und Taproot beziehen.
Die fünf Niedersachsen vereinen bei 'Why start breathing?' alle positiven Elemente besagter Bands in einen Mix aus abwechslungsreichen und kraftvollen Alternative Rock. Ein herrlich direkter, trocken produzierter Gitarrensound kommt durch die Luft gewirbelt. Soundmaster Guido Lucas hat in seinem Troisdorfer BluBox-Studio wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Aber nicht nur Soundtechnisch bewegen sich Mindwise auf hohem Niveau. Musikalisch und vor allem stimmlich haben die Fünf noch mehr zu bieten.
Mal sind Mindwise brutal und lärmend, wie bei "Suit myself", dann wieder angenehm besinnlich, wie bei den ruhigeren "Nothing" oder "So far". Auch melodiöse, fast indisch anmutende Klänge sind ab und an zu hören ("If there was" und "Breathe"). Und dann diese Stimme, die vieles zu bieten hat. Hört man sich "Parable" einmal genauer an, wird deutlich wie vielschichtig der Gesang auf "Why start breathing?" ist. Da sind auch die Faith No More - Vergleiche gar nicht mehr von so weit her geholt. Hinter dem Mikro steht Crossi Kreuzfeldt und der kann nicht nur gut schreien, der Mann schafft es auch hervorragend, seine Stimme in vollem Umfang einzusetzen. Von der typischen Mindwise-Songstruktur her bedeutet das: in den Strophen bisweilen aggressiver Gesang, die Refrains hingegen eingängig und sanfter. Da hätten wir dann auch die Staind-Parallele. Mit dem großen Unterschied, dass Crossi alles gibt ohne dabei pathetisch um die Ecke zu kommen. Der (seltene) Background-Gesang kann hier ruhig auch noch in den Vordergrund gestellt werden. All diese Elemente erzeugen wirklich interessante Songgebilde. Damit wird die Eigenständigkeit der Gruppe am ehesten deutlich. Man höre am besten einfach "Falling".
Deutschland ist also doch ein guter Standort für Alternative Rock, wie man in der Vergangenheit an Bands wie Thorn Eleven oder Swosh erkennen konnte. Hoffen wir, dass diese Entwicklung nicht stagniert. Gutes Werk.

10 Punkte (von max. 15)

Benjamin Großmann23.06.2004

TRACKLIST
1.Breathe
2.Fake
3.Falling
4.So Far
5.Parable
6.So Right
7.Closer
8.If There Was
9.Drifting Down
10.Suit Myself
11.Nothing
12.When It Comes
13.I Know
[ *** Anspieltipps ]

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