Cd-Besprechung

Mick Jagger - The Very Best Of

Mick Jagger

The Very Best Of

Rhino (Warner)
  Vö: 28.09.2007

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  12.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

Mick Jagger, Sänger der Rolling Stones und einer der bekanntesten Menschen der Welt muss niemandem mehr etwas zeigen. Weder sich selbst, noch sonst irgendwem. Er hat das Musikbussiness nachhaltig verändert. Mit der Kompilation „The Very Best Of Mick Jagger“ würdigt er sich jetzt selbst und lässt die Welt daran teilhaben. Als hätten wir es uns nicht gedacht, hat sich Jagger außerdem tatkräftige Unterstützung in Form des großartigen David Bowie („Dancing In The Streets), Peter Tosh oder auch Bono geholt.

Der sehr gelungene Opener „God Gave Me Everything“, der aus der Zusammenarbeit mit Lenny Kravitz entstanden ist dürfte wohl der bekannteste Hit der Platte sein; ein Hit der leicht ins Ohr geht und trotzdem seinen gewissen Charme versprüht, sein gewisses Niveau bewahrt und seinen gewissen Soul, eben den typischen Jagger Soul, aufweist und den Sänger von seiner besten Seite zeigt. Ein, wenn nicht sogar das, repräsentative Merkmal Jaggers ist die Kombination aus der Wandelbarkeit und der Treue zu sich selbst, zu dem eigenen Stil. Ein entscheidendes Charakteristikum, das ihn zumindest teilweise dorthin gebracht hat, wo er heute ist. Zum Beispiel unterscheidet sich die Ballade „Don’t Call Me Up“ zwar sehr klar von dem rockigen Stück „Lucky In Love“, jedoch weiß man direkt, dass das nur ein Song des Sängers der Rolling Stones sein kann. Und das liegt nicht nur an seiner individuellen Stimme sondern auch an der bestimmten Stimmung, an der bestimmten Aura, die seine Songs umgeben. Diese Stimmung muss man mögen, Abwechslung hin oder her; wer diese Stimmung nicht mag, brauch diese Rezitation gar nicht mehr weiter zu lesen und auch gar nicht mit dem Gedanken zu spielen, seine Plattensammlung mit dieser CD zu erweitern.

Höhepunkte auf der Platte gibt es mehrere, zum Beispiel das bereits erwähnte „God Gave Me Everything“ oder auch „Joy“; ein Song bei dem Bono als Gastsänger und Pete Townshend, seinerseits Mitglied von The Who, als Gitarrist tätig wurde. Durch den Background-Chor lässt sich „Joy“ hören wie die amerikanische Antwort auf „Ode an die Freude“ von Beethoven. Ganz aus dem Rahmen fällt dann das an Reggae erinnernde Stück „(You Got To Walk And) Don’t Look Back“, das Stück wirkt aber eher erfrischend als aufgezwungen und ist somit auch ein persönlicher Höhepunkt, wie auch „Evening Gown“ oder auch „Sweet Thing“, ein Song in dem Jagger beweist, dass er auch höhere Stimmlagen beherrscht.

Wo Licht hinfällt ist aber leider auch Schatten. Die CD beinhaltet also auch richtige Tiefschläge, die man nur durch die Skip_Taste des Players überwinden kann: Der bisher unveröffentlichte Track „Charmed Life“, der ungezwungen lächerlich wirkt, und „Just Another Night“, das in den Anfangszügen an die Schattenseiten der 80er Jahre denken lässt, gehören nicht gerade zu der crème de la crème des Tonträgers.

Am Ende sind es aber doch die guten Songs die dominieren und anhaltend im Kopf bleiben. Natürlich ist dieses Werk nicht allein auf Jagger’s Kappe gewachsen; viele Gastmusiker und –Instrumentalisten haben die CD zu dem gemacht, was sie ist: Eine gute Kompilation, die sich (größtenteils) berechtigt „The Very Best Of Mick Jagger“ nennen darf.

11 Punkte (von max. 15)

Julia Rebold01.10.2007

TRACKLIST
1. God Gave Me Everything
2. Put Me In The Trash
3. Just Another Night
4. Don't Tear Me Up
5. Charmed Life
6. Sweet Thing
7. Old Habits Die Hard
8. Dancing In The Street
9. Too Many Cooks
10. Memo From Turner
11. Lucky In Love
12. Let's Work
13. Joy
14. Don't Call Me Up
15. Checkin' Up On My Baby
16. (You've Got To Walk And) Don't Look Back
17. Evening Gown
[ *** Anspieltipps ]

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