Cd-Besprechung
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Man darf darüber mutmaßen, ob es ein Jubiläums-Re-Issue des Michael-Jackson-Klassikers „Bad“ (1987) ohne dessen frühen Tod gegeben hätte. Wahrscheinlich ist – wir wissen es einfach nicht. Mit diesen Vorzeichen riecht alles, was das Erbe des „King of Pop“ angeht, irgendwie von allen Seiten nach Ausverkauf. In diesem Fall blenden wir das mal aus und konzentrieren uns auf das Wesentliche: die Musik. Und die ist mit einem Wort kongenial. Eine Platte voller Hits. Anders als der Vorgänger „Thriller, der Jackson in neue Popularitätssphären führte, gab es kaum Füllsongs. Dafür spricht die Zahl von 9 Singles (bei 11 Songs) in Europa und 13 Platin-Auszeichnungen. Songs wie „Smooth Criminal“, „Bad“, „The way you make me feel“ oder „Dirty Diana“ kennen viele nicht nur aus dem Plattenschrank des großen Bruders, sondern aus dem Radio, von unzähligen Cover-Versionen und so weiter. Jackson perfektioniert seinen Stil auf „Bad“ weg von Motown-Post-Produktionen zu dem kompromisslosen Pop-Hedonismus, der ihn berühmt machte. Mit seinem siebten Album ist der damals 29-Jährige im Pop-Olymp angekommen. Das zeigt auch das Konzert im Londoner Wembley-Stadion vom 16. Juli 1988, welches als DVD und CD zum jetzt veröffentlichten Box-Set gehört. Zwei Tage lang spielte er vor ausverkauftem Haus. Selbst Prinz Charles und Prinzessin Diana waren anwesend. Michael Jackson lieferte eine großartige Show, beste Unterhaltung nicht nur musikalisch. Seine Liveshows waren Theater, Musical, Tanzperformance und Konzert in einem. Auch in diesem Metier verstand er sich wie kein anderer. Umso bitterer erscheint einem da der viel zu frühe Tod und die verschenkten Jahre des Pop-Genies.
Weniger gelungen ist die zweite CD mit den nicht veröffentlichten Songs und Bonus-Tracks. Jackson hatte wohl gute Gründe Songs wie „Free“ oder „Don´t be messing around“ nicht zu veröffentlichen. Andere Songs wie „Price of Fame“ oder „Al Capone“ (der „Smooth Criminal“ verdächtig nahe kommt) besitzen Hit-Charakter, wirken aber an einigen Ecken noch unausgereift. Deshalb erschließt sich der Mehrwert wohl eher für Fans.
Wer bei so viel Nostalgie nicht eine Träne vergisst, dem fehlt jegliche Verständnis für Musik. Michael Jackson war einer der ganz Großen. Und dazu gehört eben auch die Verehrung noch und nöcher!
15 Punkte (von max. 15)
frank fischmann, 29.09.2012
TRACKLIST
Disk: 1
1. Bad
2. The Way You Make Me Feel
3. Speed Demon
4. Liberian Girl
5. Just Good Friends
6. Another Part Of Me
7. Man In The Mirror
8. I Just Can't Stop Loving You
9. Dirty Diana
10. Smooth Criminal
11. Leave Me Alone
Disk: 2
1. Don't Be Messin' 'Round
2. I'm So Blue
3. Song Groove (A/K/A Abortion Papers)
4. Free
5. Price Of Fame
6. Al Capone
7. Streetwalker
8. Fly Away
9. Todo Mi Amor Eres Tu (I Just Can't Stop Loving You) - Album Version
10. Je Ne Veux Pas La Fin De Nous (I Just Can't Stop Loving You) - French Version
11. Bad (Remix By Afrojack Featuring Pitbull- Dj Buddha Edit) - Jackson Michael, Featuring Pitbull
12. Speed Demon (Remix By Nero)
13. Bad (Remix By Afrojack - Club Mix)
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