Cd-Besprechung

Memphis May Fire - Memphis May Fire

Memphis May Fire

Memphis May Fire

Trustkill (SPV)
  Vö: 25.01.2008

Bewertung:  10 Punkte
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Da haben sich die 5 Texaner von Memphis May Fire ja ganz schön was vorgenommen, da prangert auf der mir vorliegenden Promo-EP nämlich folgender Text:

„The state of modern Rock’ and’ Roll is at risk. The scene is flooded with bands that put no effort into originality and stage presence. These bands rely fully on their appearance and their trendy music to get them by. Enter Memphis May Fire, […], they have come to provide not only Sweet Jams for you to play so loud the neighbours call the police, but they come with a live show that will be like nothing you have seen from a band before Memphis May Fire doesn’t need an extravangant Light Show, Make Up, and Gimmicks to make the crowd go wild. With simply a high energy live show these boys will never let you down. You won’t want to miss a second of their show”.

Für eine junge Band nehmen die den Mund ganz schön voll, möchte man sagen. Doch schon nach dem ersten Durchhören der 5 Track-EP war mir klar: die Jungs haben Potential!
Erwartet hatte ich nichts besonderes. Eine von vielen Bands, die momentan so auf den Markt gespült werden eben. Aber weit gefehlt.

Natürlich komme ich nicht drum rum, leidige Begriffe wie Screamo und Metalcore in den Raum zu werfen. Jedoch diesmal, und zwar mit ausdrücklicher Betonung, als nicht negativ gewertet.
Memphis May Fire schaffen es, die besagten Genres mit einem so eleganten Touch von Southern Rock und treibendem Rock’n Roll zu versehen, dass es einfach Spaß macht, zu lauschen.
Sänger und Shouter Chase Robbins, sowie Sänger und Gitarrist Kellen McGregor fahren mit so einer Vielfalt an Stimmgewalt auf, wodurch sie etwas in ihre Musik einbringen, was durchaus wenige Bands dieses Genres schaffen: Abwechslung!

Vom emotionalem Screamo, über bitterböses growlen, bis hin zu cleanen, hin und wieder leicht popigen Einschlägen wird das gesamte Gesangsrepertoir ausgeschöpft.

An Kreativität mangelt es den Texanern anscheinend ebenfalls nicht. Auf der EP finden sich Songs wie der Opener „Cowbell’s makin’ a comeback“, „Neutron Cameras vs. Smuggled Nuclear Bomb“ oder „Conjunction, Conjunction, everybody loves them”.
Es bedarf keinem großen, langwierigen Intro, der Hörer steht schon in den ersten Sekunden des ersten Songs mitten drin im Geschehen. Es entsteht der Eindruck, dass Memphis May Fire nicht viel drum rum reden wollen, straight geht es voran und das ist ja genau das, was wir wollen.

Was bekommen wir nun also für unser Geld?
5 Tracks voller Power, rund 20 Minuten (charmant ausgedrückten) Post-Hardcore, kurzweilige, abwechslungsreiche Songs, die voranpreschen, nicht abgenudelt klingen und Spaß machen.

Natürlich haben Memphis May Fire den Rock nicht neu erfunden. Sicher heben sie sich nicht zu 100% von der Masse ab, sicher erkennt man hier und da andere Bands, die ähnlich klingen. Und sicher wird es der ein oder andere als Emo abstempeln und sich weitere Beachtung sparen. Das sei natürlich jedem selber überlassen, aber reinhören lohnt sich auf jeden Fall.

Und um zum Schluss nochmal auf den Anfang zurückzukommen und den Kreis zu schließen:
Ob Memphis May Fire das halten können, was sie versprechen, ob ihre Shows so wahnsinnig bahnbrechend sein werden, wie beschrieben und ob wir danach alle nichts mehr anderes hören und sehen wollen, dass muss man uns noch beweisen.
Leider touren die fünf Herren momentan durch die USA und das auch noch eine ganze Weile. Ob wir uns danach von den Livequalitäten überzeugen dürfen, steht noch in den Sternen.
Aber sobald sich was tut, werdet ihr es hier natürlich erfahren.

10 Punkte (von max. 15)

Aylin Polzer28.01.2008

TRACKLIST
1. Cowbell's makin' a comeback
2. Neutron Cameras vs. Smuggled Nuclear Bombs
3. Therapy Caravan of the Fair Room
4. History of Mercia
5. Conjunctions, Conjunctions, everybody loves them
[ *** Anspieltipps ]

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