Cd-Besprechung

Maximilian Hecker

Rose

Kitty-Yo (ZOMBA)
  Vö: 28.04.2003

Bewertung:  14 Punkte
Leserwertung:  11.5 Punkte
Stimmenzahl: 17

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Eine knappe Stunde Schönheit. Dies ist die Kernaussage zum zweiten Werk von Maximilian Hecker, "Rose". Nach seinem bereits hinreißenden Debüt "Infinite Love Songs" aus 2001, das verdientermaßen große Anerkennung sowohl in hiesigen Landen als auch in den Vereinigten Staaten fand, liefert der Mittzwanziger ein erneutes Mal ein Wunderwerk ab.

Anders als beim ersten Album, das Hecker im Alleingang produzierte, war hier Gareth Jones (Depeche Mode, Moby u. a.) für die Produktion verantwortlich, was glücklicherweise keine negativen Ergebnisse zu Tage brachte. Dies soll heißen, dass hier nicht in übermäßiger Weise an den Songs, denen das Weniger-ist-Mehr-Prinzip zu Grunde liegt, "herumgewerkelt" und ihre Schönheit nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden. So sind in den etwa sechs Wochen Studiozeit im letzten Spätherbst elf von Hecker selbstgeschriebene Piano-Gitarre-Streicher-Stimme-Stücke entstanden, in denen der Sänger seine Seele entblößt und uns seine tiefsten Gedanken (Ängste, Zweifel, Glücksgefühle, Einsamkeit) offenbart.

Das verträumte "Fool" - zugleich erste Single - erinnert etwas an Travis; im traurigen "My Friends" meint man im Verzerrer-Part Radiohead herauszuhören. Zwischen diesen beiden und Coldplay etwa bewegt sich Heckers Musik mit nicht selten eingestreuten ausgeprägten Instrumenten-Soli wie besonders im Auftakt "Kate Moss". Rührend und gleichsam hervorragend sind "I Am Falling Now" ("Hold me now, heal my wounds..") oder das wunderbare "Never-Ending Days".

Zwei Songs heben sich von den melancholischen Stücken deutlich ab: das 80-er-Synthie-mäßige, gut ausgefallene "Daylight", wie auch das darauf folgende "My Love For You Is Insane", welches Clubhit-Charakter zeigt. Geht auch in Ordnung. Positiv aufgefallen ist ebenfalls, dass Maximilian Hecker den Einsatz von hohen Tönen eingeschränkt hat, was auf dem Debüt streckenweise genervt hat bzw. weinerlich klang. Nur vereinzelt, wie z. B. im Mittelteil von "Rose", macht der Twen von seiner hohen Stimme Gebrauch. Jedoch nicht zu viel.

Ab Mai plant der Wahlberliner das neue Werk mit Band live vorzustellen. Angesichts dieses wunderbaren Albums kann ich nur empfehlen, sich "Rose" anzuhören.

14 Punkte (von max. 15)

Jana Trochta, 27.04.2003

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