Cd-Besprechung

Matt Harding - Expectation

Matt Harding

Expectation

moshi moshi records/Cooperative Music/ Rough Trade
  Vö: 01.09.2006

Bewertung:  8 Punkte
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Irgendwie werde ich aus Matt Hardings neuem Album „Expectation“ nicht so recht schlau. Da macht jemand wirklich zauberhafte akustische Musik irgendwo zwischen Lo-Fi, Neo-Folk und Country-Wandergitarren und dann unternimmt er deplazierte, unausgegorene und überflüssige Ausflüge in die Elektronik-Welt. Darüber hinaus sind diese dann entweder viel zu poppig überladen oder enden in fast schon dadaistischen Soundspielereien. Warum kann der Engländer nicht bei dem bleiben, was er kann?

Erstaunlich konsequent ist er allerdings mit der Langsamkeit und Bedächtigkeit seiner Stücke. Es scheint, als habe Matt Hardings alle Zeit der Welt und das ist bekanntermaßen heutzutage ein rares Gut. Niemals spielt er sich in den Vordergrund, die Musik ist hintergründig und die Melodien sind feingesponnen. Dabei hört man ihm an, dass er eigentlich reiner Instrumentalist war- der Gesang spielt zwar eine Rolle, aber nicht DIE Rolle. So wirken die Stücke eigentümlich vertraulich und lassen Raum, die Gedanken schweifen zu lassen. Zwar läuft Matt Harding immer wieder Gefahr, etwas langatmig zu werden, aber im entscheidenden Moment meistert er diese und der Song kippt nicht in die Langweile.

Uns deswegen siegt am Ende, trotz der Fragen aufwerfenden Elektronik-Eskapaden, die Sympathie für den Engländer. Auch wenn sie vielleicht ein wenig größer sein könnte.

8 Punkte (von max. 15)

Nina Grannemann09.09.2006

TRACKLIST
1. Listen
2. October
3. Close
4. Arc
5. Chalk
6. Coptic st
7. Basic pain
8. Kilo
9. Disparate thoughts
10. Signs
11. Second silence
12. Outline
13. Arriving
14. Lie down
[ *** Anspieltipps ]

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