Cd-Besprechung
Leserwertung: 10.3 Punkte
Stimmenzahl: 3
Mit Counterfeit2 serviert uns Depeche Mode Mastermind Martin L. Gore erneut eine Soloscheibe, die gänzlich aus Coverversionen besteht. Laut eigener Aussage hat Gore zu allen Songs eine enge persönliche Bindung. Viele der Künstler, die er auf diesem Album covert, haben ihn in bestimmten Phasen seines Lebens berührt. Ohne diese Künstler würde sein Material heute wohl anders klingen. Und jetzt wollen wir doch auch alle wissen, wer denn den Herrn Gore so maßgeblich beeinflusst hat. Eine sehr bunte Mischung - ehrlich!!! Da stehen mit Lou Reed, Iggy Pop und Nick Cave Künstler, die man eigentlich erwarten konnte. Aber da stehen auch Namen wie Kurt Weill, John Lennon, Hank Thompson (Country!!!) und Nico. Aber der Reihe nach.
Hört man Counterfeit2, wird ein für alle mal klar, wer der musikalische Kopf von Depeche Mode ist. Konnte man auf den vergangenen Alben und Tourneen von DM bereits erkennen, wozu Martin L. Gore solo in der Lage ist, so liefert er uns jetzt den endgültigen Beweis dafür, dass es ohne ihn Depeche Mode wohl nicht, zumindest nicht mehr, geben würde. Aber genau hier liegt auch das Problem dieser Scheibe. Bei vielen Songs schleicht sich der Eindruck ein, dass es diese Songs einfach nicht auf reguläre Alben von DM geschafft hätten. Beim Hören verbreitet sich eine angenehm wohlige Wärme. Aber phasenweise klingt das ganze dann auch schon ein bisschen langweilig. Mit Nicos "Das Lied vom einsamen Mädchen" begibt sich Martin L. Gore auf ein interessantes Neuland. Er singt DEUTSCH. Und er hat seine Hausaufgaben richtig gut gemacht. Die Musik des Songs ist ganz klar Depeche Mode - aber dann dieser deutsche Gesang. Bravo! Auch Kurt Weills "Lost in the stars" verleiht Flügel und führt uns auf eine Zeitreise. Aus Nick Caves bissigem "Loverman" macht Gore ein Lied fürs Kaminfeuer. Ob es das dann auch wirklich sein soll??? Ansonsten hört man auf Counterfeit2 vertraute Depeche Mode-Sounds, die irgendwo zwischen Fabrikhalle und Kanalisation entstanden sind. Alles so, wie man es bereits von den letzten DM-Alben kennt. Nicht wirklich schlecht, aber auch nicht richtig aufregend. Jedoch ein MUSS für jeden Depeche Mode-Fan. Und die Erkenntnis, wie wichtig Martin L. Gore doch für unsere heimliche Lieblingsband ist.
8 Punkte (von max. 15)
Jochen Melchior, 21.04.2003
TRACKLIST
01. In My Time Of Dying
02. Stardust
03. I Cast A Lonesome Shadow
04. In My Other World
05. Loverman
06. By This River
07. Lost In The Stars
08. Oh My Love
09. Das Lied Vom Einsamen Mddchen
10. Tiny Girls
11. Candy Says
[ *** Anspieltipps ]
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