Cd-Besprechung

Marillion

Marbles

Absolute M (edel)
  Vö: 03.05.2004

Bewertung:  9 Punkte
Leserwertung:  12.0 Punkte
Stimmenzahl: 3

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Seit 1982 bedienen MARILLION ihre ganz eigene Underground-Szene. Das 2001er Album "Anoraknophobia" wurde z.B. mit dem Geld produziert, das durch 12.000 Vorbestellungen desselben Albums eingenommen wurde. Auch bei "Marbles" zeigte sich die Fangemeinde loyal: Nach dem selben Prinzip erwirtschaftetes Geld wurde diesmal zum Promoten des Longplayers genutzt.

"Sie erfinden sich mit jedem Album neu" als gängiges Vorurteil für MARILLION mag zwar zutreffen - trotzdem sind die 80er nicht passé. Irgendwo zwischen PINK FLOYD und elektronischer Verspieltheit kommen bei wubberndem Bass und Pianogeplänkel die Wurzeln zum Vorschein. In Kombination mit Steve Hogarths hervorragenden Vocals kann das sogar lange Zeit richtig gut gehen, wie der 13-Minuten-Opener "The Invisible Man" zeigt. "You´re Gone" dagegen ist ein locker flockiges Dance-Lied, eher im DEPECHE MODE-Stile, das den Weg durchaus in die Radios finden könnte. Empfehlenswert, weil durch seinen rockigen Progressive-Sound interessant, ist außerdem "Drilling Holes". BEATLES-ähnliche Bridge, klare Akustik-Gitarre, verrückte Instrumente und moderne Technik vereinen sich zu einer treibenden, erstaunlich homogenen Symbiose. Etwas fade ist dagegen der überwiegende Rest. Die vier Teile des titelgebenden "Marbles" sind eigentlich nur Überleitungen, "Fantastic Place" oder "Neverland" hört man besser nebenbei, sonst wird´s zu schnell langweilig.

Insgesamt ist "Marbles" sehr angenehm zu hören und wird dem loyalen Fan-Publikum mit Sicherheit viel Freude bereiten. Dass MARILLION viele neue Freunde gewinnen können, ist eher unwahrscheinlich, dafür fehlt der Hit - aber das ist ja ganz im Sinne der Band: forever underground.

9 Punkte (von max. 15)

Burkhard Fückel, 12.05.2004

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