Cd-Besprechung

Marcy Playground

MP3

Smd Prt (Sony)
  Vö: 14.06.2004

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  8.0 Punkte
Stimmenzahl: 3

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Sechs Jahre ist es her als Marcy Playground mit ihrer Debütsingle "Sex and Candy" die Charts stürmten und zu schnellen Ruhm kamen. Was bei vielen gleich der Gedanke an ein One Hit Wonder aufkommen lässt, von dem man schnell nichts mehr hören wird. All diesen Leuten hat Marcy Playground das Gegenteil bewiesen und nun bringen sie mit "MP3" ihr drittes Album auf den Markt. Gott sei Dank.

Was wäre die College Rock Szene doch langweilig geworden, wenn es die Jungs nicht mehr gebe. Dieser frische, intensive Pop-Rock bewegt einen doch auf seine eigene Art.
Die Platte fängt mit "Spoonfed" so an wie man es von den anderen Alben schon gewohnt ist. Mit eingängiger Popmusik die sich im Verlauf der Platte ständig in anderen Richtungen verändert.
Schon mit "Blood In Alphabet Soup" gibt es die erste richtig heftige Veränderung. Es wird kräftig in die Seiten gegriffen und man fühlt sich irgendwie in die Zeiten von Nirvana zurückversetzt. Das war aber nur ein kurzer Ausreißer und mit "No Ones Boy" geht es weiter wie am Anfang nur ist der Refrain hier um einiges intensiver und lädt einen dazu ein darin förmlich zu versinken. Weiter mit einem balladenhaften Stück, was sich aber immer wieder von der Ruhe entfernt um dann durch intensive Gitarren noch stärker auf einen zu wirken.
"Rock And Roll Heroes" ist dann wieder so richtig locker flockiger College Rock. Nach diesem Überschuss an Glück und Sonnenschein, geht es mit "Jesse Went To War" wieder etwas nachdenklicher und vor allem, was die Instrumente angeht, um einiges Interessanter weiter. Klavier und Streicher stechen hier vor und verschaffen der Stimme von John Wozniak noch mehr Raum um einen zu berühren.

Ab hier verliert die Platten dann etwas von ihrer Klasse. "Flag And Finger", "Deadly Handsome Man" und "Punk Rock Superstar" sind zwar ganz annehmbare Songs und fügen sich in den Stil von Marcy Playground perfekt ein, können aber nicht mit der Klasse der vorherigen Songs mithalten und sind eher als Lückenfüller anzusehen.
Bevor man dann mit "Death Of A Cheerleader" wieder zu einer herzzerreißenden Ballade kommt, wird mit "Paper Dolls" so richtig in Presidents of the United States Manier gerockt.
"Brand New Day" holt einen dann wieder vorsichtig aus dem emotionalen Tief von ""Death Of A Cheerleader" heraus und bereitet einen auf die letzten Songs von "MP3" vor die zwar nicht mehr so rocken aber dafür um so mehr Gefühl in sich haben und so für einen wunderbaren und passenden Abschluss der Platte sorgen und einen veranlassen gleich wieder auf die Play-Taste des Cd-Spielers zu drücken.
Abschliessend kann man nur sagen, das Marcy Playground mit "MP3" ein wirklich gutes Album gelungen ist, was leider in der Mitte etwas schwächelt, das aber zum Ende wieder weg macht.

11 Punkte (von max. 15)

Michael Moritz, 15.06.2004

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