Cd-Besprechung

Mantus - Zeichen

Mantus

Zeichen

Trisol Music Group GmbH
  Vö: 29.04.2011

Bewertung:  14 Punkte
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Wundervoll! Gothic aus deutschen Landen, und dann noch dermaßen sensibel und intelligent verbaut, dass es eine wahre Freude ist!

„Zeichen“ ist der Titel des mittlerweile neunten Studiowerks des Duos „Mantus“, bestehend aus Martin und Thalia Schindler. Seitdem Martin Schindler das Projekt nach längerer Schaffenspause im Jahre 2009 mit „Requiem“ wiederbelebt hat, fließt der kreative Strom scheinbar kontinuierlich. 2010 bescherte den Fans gleich zwei herausragende Veröffentlichungen „Demut“ und „Die Hochzeit von Himmel und Hölle“.

Auch auf „Zeichen“ wird verdammt viel nachgegrübelt. Die Themen drehen sich um letzte Wahrheiten, die Fesseln des Geistes zu lösen, sich selbst treu zu bleiben bzw. sich nicht zu verraten Aber auch der verantwortungsbewusste Umgang mit der Umwelt, dem sozialen Umfeld und auch mit sich selbst wird angesprochen. Besonders durch das generell misanthropische Menschenbild laden „Mantus“ zum Sinnieren ein und verweisen darauf, dass ein bloßes Funktionieren in der heutigen Welt eben nicht genug oder erfüllend sein kann. Falls es das überhaupt gibt, sind u.a. das die Themen und Gedanken, die bei der Herausbildung der Gothic-Szene noch von Vielen gedacht und nachempfunden werden konnten, heute allerdings gern verdrängt werden.

Musikalisch wartet „Zeichen“ sowohl majestätisch, bombastisch auf („Kassandra“, „Zwischenwelt“) mit Choreinspielungen und klagenden Violinenlauten, als auch gothic-rockig mit Elektro-Cembalo-Klängen („Die Stille des Ozeans“), oder auch klassisch mit Klavier- und Violinbegleitung („Staub“). Sehr angenehm fällt auf, dass weder Thalia noch Martin versuchen, ihre Stimmen in unmenschliche Höhen oder Tiefen zu treiben, sondern viel mehr Wert darauf gelegt wurde, dass die jeweilige essenzielle Message schnörkellos, klar und deutlich beim Hörer ankommt. Bis zur Unkenntlichkeit verkrüppelte Kreisch- oder Fiepangriffe von Sängern und Sängerinnen nerven mich sowieso schon lange.

Es lohnt sich also, hinzuhören, auf die „Zeichen“ von Missständen zu achten und das Hirn arbeiten zu lassen.

Die Passion und Liebe zum musikalischen und philosophischen Detail und zu den romantischen Themen der Vergänglichkeit und Einsamkeit machen „Zeichen“ zu einem sehr empfehlenswerten Album für alle Fans von Gothic-Klängen, die Denkanstöße noch zu schätzen wissen.

14 Punkte (von max. 15)

Conny König30.04.2011

TRACKLIST
Intro: Kassandra ***
Zwischenwelt ***
Die Stille Des Ozeans ***
Staub
Verbrannte Erde
Zeichen
Herzschlag
Träumerei
Schweigen
Vor Dem Fenster
Echo
Der Schrei Des Schmetterlings
Ein Anderer Mensch
[ *** Anspieltipps ]

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