Cd-Besprechung

Mad Racoon - One Way

Mad Racoon

One Way


  Vö: 03.08.2007

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  14.7 Punkte
Stimmenzahl: 7

Das die Dresdner Rockband Mad Racoon bisher noch nicht weiter ins Rampenlicht vorgerückt ist, erscheint bei der musikalischen Leistung ihres Debütwerkes „One Way“ doch recht erstaunlich. Im Frühjahr 2004 haben sich Sänger Christoph und Drummer Gunnar spontan dazu entschieden eine Band zu Gründen. Erst mit Bassist Alex und Guitarrist Philipp fühlte sich die sympathische Kombo komplett und gründete Mad Racoon. 2005 fielen die Jungs dann auch direkt beim NewChance Contest in Sachsen ordentlich auf und schafften es über Lokalausscheid, Regionalfinale und das Hallenser Newchance-Festival ins Bundesfinale zum Local Heroes Contest. Leider schrammten die 4 Dresdner damals super knapp am Treppchen vorbei. 2006 und 2007 nahmen sich Mad Racoon dann die Zeit um an ihrem ersten gemeinsamen Werk zu arbeiten. Schnell war auch der CD-Titel „One Way“ gefunden.

Der Opener „Push U Back“ stößt einen beim Hörer auf keinen Fall zurück. Im Gegenteil, denn die knackigen Gitarrenriffs, die harten Drumeinlagen und der aggressiv klingende Gesang blasen einem wie eine steife Windbrise durch’s Hirn und lösen sämtliche argwöhnischen Gedanken. Mit „Undercover“ haben Mad Racoon dann die passende Überleitung gefunden. Ein paar ruhigere Passagen laden dann auch direkt mal zum kurzen Verschnaufen ein. Wer nun meint hier sei der Dampf raus der irrt, denn bei „Wake Up“ geht es wieder ordentlich rockig weiter. Der Song startet mit ausgereiften Gitarrenklängen und wird etwas später von fast sehnsuchtsvollen, aber dennoch aggressiven Gesangseinlagen vorangetrieben.

„Not This Time“ und Talk To Me“ schaffen dann die passende Überleitung zum Kracher „What Do I Need“ der jeden Partymuffel aus der Lethargie reißt. Voll Power, fordernd und textlich und musikalisch absolut stimmig frisst sich der Song ohne Umwege im Hirn fest. „Blind Excuse“ lässt sich dann zu Beginn fast schon eher in die Schublade alter Hard Rock Songs der 80er, vermischt mit den musikalischen und technischen Neuerungen unserer Zeit, stecken. Interessant ist dann auch der eingebaute Balladenteil, der aus dem Song einen gewagten, aber sehr gelungen musikalischen Mix macht. Mit „In Flames“ hat sich dann auch eine kleine, feine Ballade auf „One Way“ eingefunden. Dieses Mal mischen Mad Racoon ihre durchweg rockige Musik mit kleinen Stilelementen des Brit Pop und Alternative Rock, wobei der gitarrenlastige Rock-Charakter nicht einen Moment verloren geht.

Mit „Waiting“ hat sich dann noch ein ganz verschmuster, ruhiger Song auf „One Way“ eingeschlichen. Zugegebener maßen wirkt der Song im ersten Moment etwas fehl am Platz, ist aber nach den bisherigen 12 Songs mal eine willkommene Abwechslung. Beim letzten Song „Clouds“ werden dagegen wieder die akustisch anmutenden Gitarren wieder gegen die guten alten E-Gitarren-Passagen eingetauscht.

Obwohl „One Way“ das Debüt von Mad Racoon ist, kann es schon locker in der ersten Liga der deutschen Rockbands mitspielen. Abwechslungsreiche, stilübergreifende Songs die keinen Moment wie billige Demoaufnahmen aus dem Probenraum klingen. Wo wollen diese Jungs noch hin? Ganz klar, an den Rock-Olymp und meiner Meinung nach sind sie auf den besten Weg dahin. Im Vergleich zum typischen Charts-Einheitsbrei bietet die Dresdner Band mal wieder eine erfrischend Abwechslung. Wer Mad Racoon also noch nicht kennt, sollte sich schnellstens zu einem ihrer Gigs aufmachen und sich das Album „One Way“ besorgen. Das heimische Cd-Regal und die von Viva und MTV geschundenen Ohren werden sich bedanken.

13 Punkte (von max. 15)

Kitty N.04.07.2008

TRACKLIST
1. Push You Back
2. Undercover
3. Wake Up
4. Not This Time
5. Talk To Me
6. What Do I Need***
7. Blind Excuse***
8. No Fear
9. Summer Day
10. In Flames***
11. On My Own
12. One Way
13. Waiting
14. Clouds
[ *** Anspieltipps ]

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