Cd-Besprechung

Mötley Crüe

Mötley Crüe - Red, White & Crüe

Mötley Records/Universal
  Vö: 23.05.2005

Bewertung:  14 Punkte
Leserwertung:  5.5 Punkte
Stimmenzahl: 2

Beknackter Name, Haarspray-Frisuren, total durchgeknallte Typen und geiler 80er-Stadionrock: Mötley Crüe haben ein ganzes Rock-Genre kreiert und dabei ihren Wahnsinn in Optik und Musik fließen lassen. Drogenkonsum in einer neuen Dimension und Frauenverschleiß en masse: Diese Band hat ihre preisgekrönte Autobiografie zurecht „The Dirt“ genannt. Dass der Millionen-Book-Seller nun auch noch in Hollywood verfilmt wird (Johnny Knoxville ist im Gespräch für die Rolle des Nikki Sixx) – wen wundert’s. Außerdem gibt es 2005 eine Reunion-Welttournee mit Vince Neil, Nikki Sixx, Mick Mars und Tommy Lee, passend „Carnival Of Sins“ (sic!) betitelt. Die Musik zu Tour und Film liefern Mötley Crüe schon mal vorab im schicken Doppelpack: mit einer Anthology zu ihrem über 20jährigen Schaffen, ähm Treiben: „Red, White & Crüe“.
Disc 1 beinhaltet den Rückblick auf die 80er, beginnend mit „Live Wire“ von 1982, endend mit „Dr. Feelgood“ von `89. Dazwischen alles, was Spaß macht und rockt: „Piece Of Your Action“, „Looks That Kill“, „Shout At The Devil“, „Girls Girls Girls“, „Kickstart My Heart“.
Disc 2 packt vieles auf Platte, dass danach in verschiedener Form entstanden ist. „Home Sweet Home“ im 91er Remix von der ersten Best-of-Compilation „Decade Of Decadence“, „Planet Boom“ und „Bittersuite“ von der vergriffenen „Quaternary“-EP, und viele Single-Edits und alternative Versionen der letzten, weniger erfolgreichen Crüe-Alben („Hooligans Holiday“, „Afraid“, „Bitter Pill“ etc.). Sahne-Stück und Kaufanreiz für die Die-Hard-Fans sind aber die drei neuen Tracks: „If I Die Tomorrow“ ist der passable Versuch, 80er Tugenden mit 90er-Produktion verschmelzen, der „Sick Love Song“ rockt schweinemäßig. Einzig das Stones-Cover „Street Fighting Man“ ist für die Tonne – keine Neuinterpretation, sondern eine bloße Langweiler-Reproduktion.
Apropos Cover-Versionen: Dass die Songauswahl nicht alle Fans zufrieden stellen kann und wird, ist klar. Allerdings hätten Mötley Crüe anstatt vieler Coverversionen – „Helter Skelter“ , „Smokin’ In The Boys Room“, „Anarchy In The UK“ und eben „Street Fighting Man“ – lieber ein paar alte Klassiker mehr aus der eigenen Mache dazuschweißen sollen.
Trotzdem: „Red, White & Crüe“ ist unterm Strich eine gute Compilation, perfekt für Einsteiger und ein schönes Sammlerstück für Fans. Obwohl es mit Sicherheit nicht die letzte sein wird: Nikki Sixx & Co. schreiben während der Tour bereits an einem neuen Album.

14 Punkte (von max. 15)

Michael Roither31.05.2005

TRACKLIST
Disc 1
1.Live Wire ***
2.Piece of Your Action
3.Toast Of The Town
4.Too Fast For My Love
5.Black Widow
6.Looks That Kill ***
7.Too Young To Fall In Love (Remix 1990)
8.Helter Skelter
9.Shout At The Devil
10.Smokin' In The Boys Room
11.Use It Or Lose It
12.Girls, Girls, Girls
13.Wild Side
14.You're All I Need
15.All In The Name Of
16.Kickstart My Heart ***
17.Without You
18.Don't Go Away Mad (Just Go Away)
19.Same Ol' Situation (S.O.S)
20.Dr Feelgood ***

Disc 2
1.Anarchy In The U.K.
2.Primal Scream
3.Home Sweet Home ('91 Remix)
4.Hooligan's Holiday (Brown Nose version) ***
5.Misunderstood (Successful Format version)
6.Planet Boom
7.Bittersuite ***
8.Afraid (Alternative Rave mix)
9.Beauty
10.Generation Swine
11.Bitter Pill
12.Enslaved
13.Hell On High Heels
14.New Tattoo (Single version)
15.If I Die Tomorrow (Rock mix) ***
16.Sick Love Song ***
17.Street Fighting Man
[ *** Anspieltipps ]

Weitere Cd-Besprechungen und Stories
 [Cd]  [Neuigkeit]  [Neuigkeit]  [Neuigkeit]

Leserkommentare

Zu dieser Cd-Besprechung wurde noch kein Kommentar geschrieben.

  • Um einen Kommentar zu schreiben, musst du dich einloggen.

BIZARRE RADIO PRÄSENTIERT