Cd-Besprechung

Lower Definition - The Greatest Of All Lost Acts

Lower Definition

The Greatest Of All Lost Acts

Ferret
  Vö: 11.07.2008

Bewertung:  12 Punkte
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Wenn kümmert es noch, ob Glassjaw sich noch zusammenraffen können um ein neues Album aufnehmen oder sie sich doch auflösen? Mich hat es gekümmert. Bis jetzt.
Head Automatica, das Seitenprojekt Palumbos, war immer nur ein „Glassjaw Methadon“ und genügte nicht ansatzweise, mein Verlangen nach intelligenten Post Hardcore mit großen Melodien zu stillen.
Doch nun gibt es Lower Definition und ihr Album „The Greatest Of All Arts“. Wer war noch mal Glassjaw? Lower Definition blasen den großen Schatten mit Doublebassattacken und spacigen Cave In Gedächtnisgitarren fort.
Wo sich Glassjaw zierten, die für Hardcore unkorrekte Doublebass auszupacken, gehen Lower Definition richtig in die Vollen.
Keine ewig langen Doublebasspassagen, dafür wird sie aber umso akzentuierter und effektiver eingesetzt. Die Passagen mit den komplexen Song- und Gitarrenstrukturen Breaks werden durch das Stakkatobreakgeballer der Kickdrum (versteht jemand noch dieses Fantasiewortgebilde?) noch eindrucksvoller herausgearbeitet.
Auch wenn die Gesangsmelodien nicht besonders eingängig sind, kann bereits jetzt erahnt werden, dass sie nach mehrmaligem hören groß werden. Vielleicht nicht ganz so melodiös wie Palumbos Werke, aber nicht minder intensiv.
Abgerundet wird das eindrucksvolle Paket von einer exzellent druckvollen Aufnahme, die keine Wünsche offen lässt. Wer Glassjaw mit frickeligen Slowmosheinlagen a la Unerath haben will, sollte hier zugreifen.
Den einzigen Vorwurf, der Lower Definition gemacht werden kann, ist die signifikante klangliche Anlehnung an den Glassjawsound.
Dies sei ihnen bei dieser musikalischen Qualität jedoch verziehen.
Und wenn der Frontmann dann nicht ständig die Morbus Crohn Krankheit wie Daryl Palumbo hat, kann man sich vielleicht demnächst Live auf Lower Definition freuen.
Einen Fan haben sie schon sicher.

12 Punkte (von max. 15)

Michael Konen13.07.2008

TRACKLIST
01. To Satellite
02. The Ocean, The Beast!
03. Miami Nights
04. The Choreographer
05. Versus Versace
06. Pueblo Cicada
07. His Silent Film
08. The Ventriloquist
09. If We Speak Quietly
10. The Weatherman
11. Namaskar
[ *** Anspieltipps ]

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