Cd-Besprechung

Lovex

Pretend Or Surrender

Gun Records
  Vö: 02.05.2008

Bewertung:  10 Punkte
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Lovex sind 6 Jungs aus Tampere, Finnland die einst ausgezogen sind, um sich den Traum aller jungen und wilden Rockmusiker zu erfüllen – erfolgreich sein. Nach der Bandgründung im Jahre 2001 stürzte sich das Sextett direkt an die Arbeit und schrieb einen Haufen Songs, die mit ihrer Mischung aus Rock, Gothic und einer Prise Metal sofort die Verantwortlichen der finnischen Musikindustrie zu überzeugen wusste. Mit „Pretend Or Surrender“ veröffentlicht die Band am 02. Mai 2008 nun bereits ihr zweites Album hier in Deutschland. Mit ihrem Debüt „Divine Insanity“ waren die smarten Jungs bereits ohne große Probleme in den Top 20 der deutschen Albumcharts gelandet, was sie sicherlich auch ein wenig ihrer Herkunft Finnland und dem Hype um finnische Musik zu verdanken hatten.

„Pretend or Surrender“ wirkt von Beginn an überraschend frisch und rockig, was teilweise auch dezent an Rockgrößen wie Guns’n’Roses und die Backyard Babies, gepaart mit dem, für finnische Musiker obligatorischen Schuss Melancholie, erinnert. Die Songs zeigen sich melodisch und emotionsgeladen, dann auch wieder rockig und aggressiv. Mit der ersten Singleauskopplung „Take A Shot“ scheinen Lovex ihre persönliche Hommage an die 80er Jahre geschrieben zu haben.

„Ordinary Day“ starten von Anfang an sehr rockig und ist mit vielen treibenden Gitarrensolis durchwebt. „Rid Of Me“ könnte nach den ersten Takten glatt als Titeltrack für eine kitschige, aber dennoch dramatische 80er Jahre Serie wie „Falcon Crest“ oder „Denver Clan“ geschrieben worden sein. Der Albumopener „If She’s Near“ präsentiert sich im Gewand eines an Nightwish erinnernden, epischen Rocksongs und entführt die Hörer in die fernen, schneebedeckten Weiten in Finnlands Norden. Durch elektronisch verzerrte Gesangsparts bekommt der Song dann aber noch zusätzlich einen leicht punkigen Einschlag.

Der Rocksong „Turn“, der mit hartem Gitarrenbeat startet, erinnert am Anfang verdammt stark an die finnischen Kollegen von Entwine, wandelt sich dann aber in eine smoothe Rockballade. „Different Light“ überrascht mit einer gekonnten Mischung aus Klavierakkorden, sehnsuchtsertränktem Gesang und dezent im Hintergrund verarbeiteten Gitarrenklängen.

Hatten sich Lovex mit ihrem debütwerk „Divine Insanity“ noch eher im Lager der finnischen Melancholic-Schnulzen befunden, so haben sie es mit „Pretend Or Surrender“ geschafft in die Liga der finnischen Rockmusiker aufzusteigen. Episch, hart und dennoch ungewöhnlich melancholisch klingen alle Songs und bieten damit eine schöne Abwechslung, bei der man nicht so schnell in die Versuchung kommt von einem zum anderen Lied weiter zu zappen. Fans anspruchsvoller finnischer Rock- und Metalmusik wie z.B. von Sentenced sollten aber die Finger von „Pretend Or Surrender“ lassen, um nicht völlig enttäuscht auf die Bedienung des CD-Spielers einzuschlagen. Wer aber bisher seine Finger nicht von HIM, Negative und ähnlichen Bands lassen konnte, wird sich mit „Pretend Or Surrender“ eine weitere nette Spielerei ins CD-Regal holen. Als Fazit lässt sich ohne weiteres sagen, dass Lovex deutlich erwachsener geworden zu sein scheinen, was sich auch an der instrumentalen Umsetzung der Songs zeigt. „Pretend Or Surrender“ gehört damit ins obere Mittelfeld.

10 Punkte (von max. 15)

Kitty N., 30.04.2008

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