Cd-Besprechung

Left.Right.Here. - Short Story Long

Left.Right.Here.

Short Story Long

Mathildas
  Vö: 01.09.2006

Bewertung:  7 Punkte
Leserwertung:  12.0 Punkte
Stimmenzahl: 2

"Was noch fehlt, sind eine gute Portion zusätzlicher Druck (bzw. Produktion) und ausgefeilteres Songwriting. Bleibt unterm Strich: Niemals was wirklich besonderes, aber immer wieder mal genau das Richtige." So resümierten wir hoffnungsvoll Anfang dieses Jahres über Left.Right.Here.´s Vorab-EP "No Bulldozer No". Der Kurzweile der damaligen fünf Songs konnte man einen gewissen Spaß-Faktor neben besagten Polierungsmöglichkeiten eben nicht absprechen. Das sich das über Albumlänge nicht ganz retten kann, lässt ungewollt der allzu programmatische Titel "Short Story Long" der fünf Mindener schon erahnen. Die guten, auf der EP kompakter gefassten Momente, in denen sich eine gekonnte Hookline am Ohr festzubeißen versucht, hängen durch, werden weder durch mehr Druck noch durcharrangierterer Songs hochgehalten und fallen deshalb ab, bevor sie ganz oben angekommen sind. Die gute Gitarrenarbeit macht zwar viel wett, aber allein gesanglich passiert leider zu wenig, um statt von Kurz- manchmal fast von Langeweile reden zu müssen. Nie daneben, aber ein bisschen fad, weil monoton, gehen Daniel Kottmanns Vocals irgendwie am Hörer vorbei. Ferner lassen LRH sich oftmals nie eindeutig im Melancholie- oder Euphorie-Sessel nieder, sondern meist irgendwo dazwischen. Solch Orientierungsnot überträgt sich auf den Hörer – durch ein konsequenteres Wechselspiel beider Seiten wäre sicher einiges dazugewonnen. Und auch wenn man doch eigentlich froh sein sollte, dass hier wer wieder straighter zu Werke geht, würden Daniel und den Songs eine öfter anwesende unterstützende zweite Stimme (gerne auch Geschrei) mehr Farbe ins Gesicht bringen.

Drei Songs der EP haben sich auf das auf "Mathildas" erscheinende Debüt gerettet, und das sind bezeichnenderweise die im besten Sinne gefälligsten. Die neun anderen nicht nur im Midtempo-Bereich angesiedelten Poppunk-Nummern lassen zwar genauso Potential erkennen (allen voran "Glasswalls" oder "Aching Muscle"), aber alleiniges Kratzen an der Oberfläche hinterlässt eben keine Spuren. Was vor neun Monaten also noch als Appetizer rezipiert werden konnte, schmeckt heute ein bisschen wie lauwarmer Kaffee. Auch von gewisser Wirkung, aber leider alles andere als frisch. Knallt live wahrscheinlich kräftiger um die Ohren, und dafür sind Punkrock-Bands in erster Linie schließlich auch gemacht!

7 Punkte (von max. 15)

Fabian Soethof26.09.2006

TRACKLIST
01. Mirror Image***
02. No Name #1***
03. On With The Show
04. Glasswalls
05. Here Is Certain
06. Aching Muscle
07. Mr. Swing
08. Theater Clown***
09. Seed***
10. Run
11. Last Gesture***
12. Seasons
[ *** Anspieltipps ]

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