Cd-Besprechung

Lackthereof

Your Anchor

City Slang
  Vö: 22.08.2008

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  12.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Danny Seim von Menomena wagt mal wieder den Einzelausflug. Für sein Soloprojekt Lackthereof hat er in den letzten zehn Jahren nach eigenen Angaben neun Alben produziert. „Your Anchor“ ist die erste seiner Platten die es auch in Deutschland zur Veröffentlichung gebracht hat. Und dies zurecht.

Was Seim da in Eigenregie in seinem Keller aufgenommen hat, kann sich wahrlich hören lassen. Natürlich merkt man den Stücken den DIY-Charakter an, aber genau daraus bezieht das Album einen Großteil seiner Faszination. Das Unperfekte macht „Your Anchor“ aus. Und verrät gleichzeitig viel über den Künstler hinter dem Album.

Für Seim ist Lackthereof seine Möglichkeit sich musikalisch ohne Einmischung anderer auszutoben. Schließlich muss er sich nur selbst Rechenschaft ablegen. Scheinbar ist er sich selbst aber eine gute Kontrollinstanz. „Your Anchor“ ist ein schlüssiges Album geworden. Fragiles löst darin Ausdrucksstärkeres ab. Mal erinnert die Produktion an Scott Matthew mal an den jungen Mark Lanegan. Häufig ist es Seims Stimme die die Stücke trägt, an anderen Stellen bricht die elektronische Verspieltheit, die man schon von Menomena kennt, durch.

Besonderes Schmankerl des Albums ist Seims Cover von The National’s „Fake Empire“, doch auch seine eigenen Songs wie „Choir Practice“ und „You Can“ können sich wahrlich hören lassen.

Fazit: Ein Drittel von Menomena kann tatsächlich mehr, als so manche komplette Band.

13 Punkte (von max. 15)

Angelika Möller, 21.08.2008

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