Cd-Besprechung
Leserwertung: 15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1
„I think we got it with this record“, gibt sich Laura Pleasants (Gitarre, Gesang), die eine kreative Hälfte von Kylesa selbstbewusst. Und auch Phillip Cope (Gitarre, Gesang), mit Pleasants einzig verbliebenes Gründungsmitglied und zweiter Songschreiber hält die neue Platte „Static Tensions“ für „our best stuff yet“. Soweit so gut, denn ist man als Kritiker immer mit solcherlei Aussagen von Bands konfrontiert, wenn es um die neu erscheinende Platte geht. „Flick of the Switch“ (!) war ja laut Aussage Angus Young auch AC/DCs bestes Album „so far“(was Angus wohl heute dazu sagt?). Nun aber zurück zu Kylesa: Vor gut 3 Jahren war ich Zeuge eines Live-Konzertes dieser Band, die ich bis dato noch nicht kannte. Gerademal 20 Leute hatten sich in ein alternatives Jugendzentrum am Stadtrand bemüht. Und sie wurden nicht enttäuscht. So eine Band hatte eindeutig mehr als diese 20 Zuschauer verdient. Kurz darauf erschien „Time will fuse its worth“, Kylesas drittes Album und wurde zum Liebling der einschlägigen Musikmagazine. Und ungelogen, das Album war und ist ein Killer. Dementsprechend würde es schwer werden diesen Brocken zu übertreffen. Cope und Pleasants sind aber der Meinung sie hätten mit „Static Tensions“ die Messlatte neu gelegt. Aber von vorn: Die Platte beginnt mit treibenden Drums (wie bei dem Vorgänger wurden wieder zwei Schlagzeuge synchron eingespielt) und geht dann richtig in die Vollen. Überzeugen kann wieder einmal der Sound für den Cope diesmal selbst verantwortlich war. Brachiale Drums treffen auf breite Gitarrenwände. Musikalisch machen es sich Kylesa wieder zwischen den Stühlen bequem: Heavy Rock trifft auf Metal, Stoner, Doom und Hardcore. Mastodon und die Melvins lassen grüßen. Dieser Mix groovt sich anständig durch die Boxen, dazu der angenehme abwechselnde Schrei-Gesang von Pleasants und Cope, der mit viel Hall über allem steht. Mutig sind auch die teils poppigen (Gitarren-)Melodien, wenn man hier von Pop reden kann, wie zum Beispiel in „Unknown Awareness“ oder „Runnig Red“. Genau diese Eingängigkeit fehlte dem Vorgänger, der einfach durchlief und einen guten Gesamteindruck lieferte, dafür aber einzelne Höhepunkte vermissen ließ. Mit „Static Tension“ ist Kylesa nun ein durchweg klasse Album gelungen. Zudem setzen sie im manchmal recht eintönigen Genre neue Glanzpunkte. Auch das Artwork ist nach „Time will fuse ist worth“ wieder einmal erste Sahne und ergänzt den Gesamteindruck. Man darf auf die anstehende Europa-Tour gespannt. Vor allen Dingen das Schlagzeug-Duo ist absolut sehenswert. Eine runde Sache!
14 Punkte (von max. 15)
frank fischmann, 19.03.2009
TRACKLIST
1. Scapegoat***
2. Insomnia for months
3. Said and done
4. Unknown awareness***
5. Running red***
6. Nature's predators
7. Almost lost
8. Only one***
9. Perception
10. To walk alone
[ *** Anspieltipps ]
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