Cd-Besprechung

Klaus Schulze und Lisa Gerrard

Farscape

Synthetic Symphony / SPV
  Vö: 04.07.2008

Bewertung:  6 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Klaus Schulze gilt als elektronischer Held, als Avantgardist, der als Mitglied von Tangerine Dream oder auch Ash Ra Tempel die Geschichte einer bestimmten elektronischen Musikgattung, genauer gesagt der Berliner Schule, weit vorangetrieben hat. Nach seinem ersten Soloalbum „Irrlicht“, das 1972 seinen Weg in Deutschlands Plattenläden gefunden hat, gliedert sich Farscape in die lange Liste seiner über 25 Soloplatten ein, die sich alle durch Schulzes sehr eigensinnigen Stil auszeichnen.

Für Farscape, seinen neusten Streich hat er sich Lisa Gerrard mit ins Boot geholt, die sich ihrerseits unter anderem bereits einen Namen als Sängerin durch den Soundtrack zu dem Blockbuster Gladiator gemacht hat. Auf den ersten Blick zeichnet die Platte vor allem die recht unkonventionelle Einteilung von 7 Tracks auf sage und schreibe 2 CDs aus. Mit Songs, die durchschnittlich 25 Minuten dauern, macht das schließlich aber dann doch Sinn. Das Ziel dieser Platte scheint klar: Man ist versucht den Hörer in Sphären zu entführen, genauer gesagt in die Sphäre „Liquid Coincidence“ die sämtlichen Tracks ihren Namen geliehen hat.

Eine schwierige Aufgabe. Die Sphären scheinen zu weit weg, fast unerreichbar. Die Stimme Lisa Gerrards beweist Können, und gibt den abgehobenen elektronischen Formen und Farben zwar ein wenig bodenständiges Gleichgewicht zurück, aber trotz alledem; trotz des Könnens der beiden Protagonisten und trotz der gut aufeinander abgestimmten Tracks, wirkt das Album zu einheitlich. Kaum ein Lied unterscheidet sich von einem anderen. Hier und da trifft man in den atmosphärischen Klängen auf milde Dissonanzen, die aber zu mild erscheinen. Die Einheitlichkeit unterstreicht die Auffassung der Platte als Gesamtwerk, aber einheitlich bleibt eben doch einheitlich. Im Falle Klaus Schulzes kann man aber Sagen, er hat sich mit dieser Scheibe einen Traum verwirklicht und das ist ja schließlich die Hauptsache.

6 Punkte (von max. 15)

Julia Rebold, 11.07.2008

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