Cd-Besprechung

Kiesgroup - Das Leben als Umweg zwischen Nichts und Nichts

Kiesgroup

Das Leben als Umweg zwischen Nichts und Nichts

Lolila / Broken Silence
  Vö: 27.04.2007

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 5

Gerade mal ein gutes Jahr ist es her, dass sich die Kiesgroup mit ihrem zweiten Album „Gladbach oder Hastings“ einen Namen, zumindest bei der Musikjournaille, gemacht hat. Der Rolling Stone etwa schrieb: „Brit- und Garagenpop, Lounge-Musik und Jazz, Flöten-Soli, die Texte krude Philosophie und romantische Frühdreißiger-Dada“. Und ernannte die Band um Andreas Hubert van der Wingen und Maximiliam Stamm zu „geilen Eierköpfen“. Um es kurz zu machen: Auch auf ihrem drittes Album „Das Leben als Umweg zwischen Nichts und Nichts“ gelingt es der Band wieder ausgezeichnet intelligente und kritische Texte mit feinsinniger Pomusik zwischen Punk, Rock, Jazz und Elektronik zu verknüpfen. Allein für die titelgebenden Textzeilen „Für mich wäre es einfach logisch, dass gar nichts existiert. Das Leben als Umweg zwischen Nichts und Nichts“ muss man die beiden einfach lieben.

Aber auch musikalisch haben Kiesgroup einiges zu bieten „Das Leben“ ist ein wilder Ritt durch popmusikalische Genres. Los geht’s mit schrammeligen Power-Pop, „Ab in die Ewigkeit“ ist Clubmusik der 90er, es folgt mit „Geh nicht ins Licht“ eine schlageresk angehauchte Indie-Hymne und selbst der NDW wird mit „Natur der Dinge“ Tribut gezollt. Leider gibt es auch mindestens drei Stücke, die einfach nur nerven, das mit Breakbeats ausgestattete „Die Ratte“ oder auch das textlich obskure „Der Kannibale“: „Ich möchte dein Kannibale sein, um dich auszukotzen“. Dafür wird man dann aber in „Als der Schatten explodierte“ mit straightem Schrammelpunk entschädigt. Und „Arte“ ist dank toller Bläsersätze und einem unwiderstehlichen Refrain ein kapitaler Hit.

Bei allem Genre-Mix: Das, was Kiesgroup einzigartig macht, sind ihre besonderen, krud philosophischen Texte über die, wie es die Band selbst formuliert, „täglichen Freveltaten“.

12 Punkte (von max. 15)

Sven Rindfleisch07.05.2007

TRACKLIST
1. Empathie
2. Ab In Die Ewigkeit
3. Das Leben Als Umweg Zwischen Nichts Und Nichts***
4. Schleppscheisse
5. Geh Nicht Ins Licht***
6. Die Ratte
7. Die Natur Der Dinge
8. Oben
9. Der Kannibale
10. Arte***
11. Als Der Schatten Explodierte***
12. Revolution
13. Zwerg Nase Klagt An
14. Good Night
[ *** Anspieltipps ]

LINKS

Leserkommentare

Zu dieser Cd-Besprechung wurde noch kein Kommentar geschrieben.

  • Um einen Kommentar zu schreiben, musst du dich einloggen.

BIZARRE RADIO PRÄSENTIERT