Cd-Besprechung

Keane

Under The Iron Sea

Island/Universal
  Vö: 09.06.2006

Bewertung:  8 Punkte
Leserwertung:  1.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

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Es war im Jahr 2004, da kam es irgendwann wie eine Sturmflut über Land. Schon Wochen vorher hatte das hiesige Musikfernsehen "Somewhere Only We Know" auf Dauerrotation, ein Entkommen war zwecklos. Und mitgerissen haben sie all jene, denen zuckersüßer Pop mit Charme nicht egal ist.

Nun, jetzt ist es also da. "Under The Iron Sea" heißt es, von vielen war es mit Spannung erwartet. Sie haben nichts von ihrem alten Charme verloren. Sie haben dazugelernt. Haben sich entwickelt. Ob aber immer zu ihrem Vorteil ist die andere Frage. Denn was fehlt sind die Lieder, die wirklich mitreißen.

Denn mögliche Lieblingslieder sucht man auf diesem Album vergebens. Anstatt dessen verfransen sich Keane in glattgeschliffenen Keyboardsequenzen, man sucht vergebens nach dem sprichtwörtlichen orchestralen Liverlebnis. Wer sie zu "Hopes&Fears"-Zeiten mal live gesehen hat, weiß vielleicht, wovon die Rede ist.

Songs wie "Crystal Ball" oder "The Frog Prince" versuchen mit aller Kraft, an die Stärken von alten Hits wie "Bend And Break" anzuschließen, scheitern aber daran, kaum Wiedererkennungswerte zu bieten, sie versinken in schierer Gleichgültigkeit. Es gibt wenig Highlights, die dieses Album zu bieten hat. Auch "Is It Any Wonder?", die aktuelle Single, schafft es nicht, dieses Bild in irgendeiner Weise zu verändern. Refrains, die im Gesamtlied versinken, machen die ganze Sache nur noch anstrengender.

"Under The Iron Sea" ist kein vollkommener Reinfall. Dennoch ist das Album im direkten Vergleich mit dem Debüt der klare Verlierer. Es fehlt der Charme, die Melodiösität. Es fehlt genau das, was Keane zu Beginn ausgemacht hat. Wollen wir hoffen, dass es beim nächsten Mal wieder klappt.

8 Punkte (von max. 15)

Kathrin Grannemann, 24.06.2006

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