Cd-Besprechung
Leserwertung: 10.5 Punkte
Stimmenzahl: 2
Skandinavien. Ein wunderschönes Fleckchen Erde. Aber anscheinend für Jugendliche stinklangweilig. An ein paar Sommertagen will die Sonne einfach nicht untergehen und der Rest des Jahres ist größtenteils eher Dunkel und Trist. Da kann man ja nur in der Bude hocken und ein Instrument lernen. Vor allem wenn die Regierung musische Aktivitäten an den Schulen besonders fördert und außerdem Nachwuchsbands finanziell unterstützt.
Was in deutschen Landen nach einer Wolkenkuckucksheim-Luftschloss-Utopie klingt, wird z.B. in Schweden schon lange praktiziert (Man werfe einfach einen Blick in die Booklets solcher illustren Bands wie Starmarket, die dort der Regierung für das Sponsoring danken!).
In Deutschland ist das höchste der Gefühle vielleicht ein Jägermeistertourbus, den dann auch noch die Vollmilben von HIM, ebenfalls eine skandinavische Band, absahnen.
Das nur am Rande. Aber irgendwie scheinen diese Förderprogramme zu fruchten oder es liegt tatsächlich am Wetter, dass soviel kreativer Output aus dem hohen Norden zu vermelden ist.
Einige Frontmänner wie Nikola Sarcevic von Millencolin, Dennis Lyxzén von T(I)NC und eben auch Karl Larsson von Last Days Of April haben so einen Overload an Musikstücken, dass sie ein weiteres kreatives Ventil neben ihrer Hauptband brauchen.
Karl Larssons Ventil heißt „Pale As Milk“ und bietet neun, gewohnt melancholische Lieder.
Eine im Hintergrund gehaltene Percussion, ab und zu einige quietschende Gitarren- und Synthieeffekte und die nicht unbedingt spektakuläre, aber dafür fast so zerbrechliche Stimme wie die eines gewissen John K. Samsons von den Weakerthans.
Die ganz großen Gefühle und Melodien wie die Weakerthans erreicht „Pale As Milk“ jedoch nicht. Und wer jetzt an die schmalzig süßen Dashboard Confessional denkt, wird auch enttäuscht werden. Macht bei Regenwetter eine Flasche Wein auf, macht ein paar Teelichter an, kuschelt mit eurem Lebensabschnittspartnern und ihr habt mit Karl Larsson den perfekten Soundtrack. Unspektakulär, unaufdringlich aber schön.
10 Punkte (von max. 15)
Michael Konen, 15.07.2005
TRACKLIST
1.(I Wanna Know)All You Know
2.Off The Cliff
3.Is It Cold In Here?
4.The Stalker
5.Devil's Strings
6.Found Half, Lost All
7.Lion's Escape
8.Wind In Tree
9.Do You Know My Name?
[ *** Anspieltipps ]
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