Cd-Besprechung

Jon Oliva´s Pain

Festival

AFM Records
  Vö: 19.02.2010

Bewertung:  13 Punkte
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Dass dem 2001er Album „Poets and Madmen“ kein weiteres mehr folgen würde, haben viele Savatage-Fans bereits Jahre vor der offiziellen Bandauflösung befürchtet bzw. geahnt. Während die Band mit Savatage angabegemäß nur so leidlich über die Runden kam, entwickelte sich das ursprünglich nur als Nebenprojekt gestartete Trans-Siberian Orchestra hingegen zu einem wahren Goldesel. Rein wirtschaftlich ist es natürlich nachvollziehbar, dass die Entscheidung letzten Endes zugunsten des Trans-Siberian Orchestras und gegen Savatage ausfiel. In kultureller Hinsicht ist die Auflösung der Band jedoch ein großer Verlust. Nur gut, dass zumindest der ehemalige Savatage-Mastermind Jon Oliva die metallische Flinte nicht in Korn geworfen hat und mit Jon Oliva´s Pain das Erbe seiner früheren Band bewahrt.

Dass auch „Festival“ – die mittlerweile vierte Platte aus dem Hause „Jon Oliva´s Pain – die Savatage-Einflüsse nicht verleugnen kann, ist in Anbetracht vorstehenden Einleitung wohl ebenso zwangsläufig wie – aus Fansicht - auch erwünscht. Im Unterschied zum Vorgänger „Global Warning“ erschließt sich „Festival“ dem Hörer nicht auf Anhieb, sondern benötigt hierfür mehrere Durchläufe. Doch diese Zeit ist gut investiert, befinden sich auf dem Album doch gleich mehrere Tracks, die das Zeug zum Klassiker haben. Allen voran gilt dies für „Death Rides A Black Horse“, einem Track, dessen Text auskunftsgemäß von den Eindrücken eines im Irak stationierten Verwandten des Mountain Kings inspiriert wurde und der mit einer wohldosierten Mischung aus Orchestral-Parts und metallischen Klängen aufwartet. Auch „Living On The Edge Of Time“ ist ein Kandidat für höhere Weihen und spielte seine Stärken vor allem beim eingängigen, ohrwurmartigen Refrain voll aus.

Neben den typischen Bombast-Nummern beweist Jon aber auch, dass er weiterhin die ruhigen Töne beherrscht wie z.B. in „Looking For Tommorrow“ oder der abschließenden, mit Streichern versehene Power-Ballade „Now“, die das Album ganz im ähnlich wie der „Dead Winter Dead“-Track „Not What You See“ ausklingen lässt. Somit hinterlässt „Festival“ einen ebenso abwechslungsreichen wie starken Eindruck und besteht den Vergleich mit dem etwas schwächeren Vorgänger „Global Warning“ locker. Auch die Gesangsleistung des sympathischen Schwergewichtes stimmt, wenngleich Jon naturgemäß nicht mehr an alte Glanzleistungen wie „Hall Of The Mountain King“ herankommt.

Klarer Fall, „Festival“ sollte in keiner gutsortierten Metal-Sammlung fehlen und hat sich daher das Prädikat „Pflichtkauf“ mehr als verdient. Bleibt zu hoffen, dass AFM-Records bei der Vinyl-Auflage nicht wieder die Hälfte der Songs unter dem Tisch fallen lassen….
F

13 Punkte (von max. 15)

Jürgen 08.02.2010

TRACKLIST
1. Lies
2. Death Rides A Black Horse (***)
3. Festival
4. Afterglow
5. Living On The Edge (***)
6. Looking For Nothing (***)
7. The Evil Within
8. Winter Haven
9. I Fear You
10 Now
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