Cd-Besprechung
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Ein Jahr nach "...This Is Hellbilly Music!" rumort es auf dem städtischen Friedhof wieder mächtig. In einer kalten, nebeligen Nacht verschieben sich Grabsteine, die Erde senkt sich ab und liebevoll arrangierte Blumengestecke fallen in die Tiefe. Wäre es Tag, so könnte man so manchen Besucher Schreie voller Entsetzen ausstoßen hören, als sich die Körper der einst Begrabenen anschicken, das feuchte Erdreich zu verlassen. Doch es ist kein Tag und so bekommt niemand niemand etwas von den Geschehnissen mit - abgesehen von einigen Maden und Regenwürmern, die - der Erde entrissen - stumme Zeugen dessen werden, was sich nun anbahnt. Seelenlose, der Hoffnung auf Erlösung beraubte Körper, vereint durch einen Hunger, dessen Intensität sich selbst von den ansonsten jeglicher Gefühle beraubten Geschöpfe nicht ignorieren lässt. Ein Hunger nach Fleisch - lebendig, warm und frisch - und nach Gehirnen der Menschen, die für jeden der Untoten noch immer die ultimative Delikatesse darstellen. Und so zieht der Haufen verlumpter Zombies los, um seinen Hunger zu stillen und den Normalsterblichen das Grauen zu bringen. Das Unheil nimmt seinen Lauf...
So oder ähnlich könnte wohl der Plot zu Johnny Flesh & The Redneck Zombies' zweiten Streich "Back For Brains" aussehen. Die Jungs machen nicht nur Musik, sondern sind auch leidenschaftliche B-Movie-Junkies. Zwei Interessen, die sich vorzüglich miteinander kombinieren lassen, wie nicht zuletzt das Coverartwork der neuen Scheibe zeigt. Doch ein trashig-billige Optik lässt nicht zwangsläufig einen Rückschluss darauf zu, dass auch der Inhalt des Albums billig ist.
Das das Quartett dabei das Rad nicht unbedingt neu erfindet, liegt auf der Hand, da in dieser stark Misfits-geprägten, Psychobilly, Rockabilly-, Horrorpunk- und Metal-Elemente verarbeitenden Nische bereits etliche Bands ihr Unwesen treiben. Doch man muss ja nicht immer bahnbrechend Neues bieten, um auf sich aufmerksam zu machen. Manchmal reichen hierfür auch schon ein paar gute Sings. Und von denen haben Johnny Flesh & The Redneck Zombies einige im Gepäck; insbesondere der eigentliche Eröffnungssong "Hellbilly Army" sowie das gemeinsam mit The Hellfreaks-Sängerin Shakey Sue eingesungene Duett "Down There By The Swans". Ebenfalls erwähnenswert der spanisch-sprachige Titel "La Vida Es Pasajera" sowie "Wonderful Life" - eine Coverversion des gleichnamigen Welthits des britischen Sängers Black, die mit dem Original aber nicht mehr all zu viele Ähnlichkeiten aufweist. Soweit die Höhepunkte. Negativ fällt auf, dass das Album in der Mitte ein wenig abflacht. Hinzu kommt ein gewisser Abnutzungseffekt, da vieles - trotz diverser Samples - relative ähnlich klingt. Dennoch: Für Genre-Interessierte dürften die Bayern mal einen Versuch wert sein.
10 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 02.05.2013
TRACKLIST
1. Back For Brains
2. Hellbilly Army (***)
3. Sinner In Hell
4. King Kerosin
5. House Of Bread
6. Haunting You Until We Are
7. ...Dead By Dawn
8. End Seems Far
9. Down There By The Swans (***)
10. Kentucky Fright Chicks
11. La Vida Es Pasajera
12. Wonderful Life (***)
13. The Barbers Chop
[ *** Anspieltipps ]
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