Cd-Besprechung

Joey Cape - Bridge

Joey Cape

Bridge

Bad Taste
  Vö: 04.10.2008

Bewertung:  10 Punkte
Leserwertung:  13.5 Punkte
Stimmenzahl: 2

Der kleine Joey von Lagwagon hatte mal wieder Langweile. Eine Band scheint ihn nicht genügend auszulasten und nachdem die Bad Astronauts aus Respekt vor dem verstorbenem Drummer nicht weiter fortgesetzt wurden, tobt sich Herr Cape nun auf Solopfaden aus. „Bridge“ heißt das Produkt und zeigt Joey Cape von seiner melancholischen Seite. Nur die Akustikgitarre und seine markante Stimme mit wunderschönen Melodien. Bereits auf der Split mit Tony Sly von NUFAN und bei den langsamen Bad Astronaut Stücken zeigte der Lagwagon Frontmann, was für ein Potential in ihm steckt; jenseits von gallopierenden Drums und jenseits der Grenzen die der Melodicpunk zwangsläufig absteckt.

Auch wenn es in letzter Zeit eine Art Modeerscheinung von Punkband Frontmännern geworden ist Soloalben zu veröffentlichen, hat Joey Cape einen anderen Ansatz. Kein Folk oder Country, sondern nur diese wahnsinnig gute Gänsehautstimmung.
Wer “Memoirs And Landmines” von der neuen Lagwagon Ep „I Think My Older Brother Used To Listen To Lagwagon“ kennt und daraufhin die Akustikversion von Joey Cape hört, wird eingestehen müssen, dass ein gutes Lied nur einen guten Sänger und ein Gitarre benötigt. Joeys Version schlägt die Lagwagon Version um Längen.
Einfach Kopfhörer aufsetzen und genießen. Besonders die puristische Aufnahme ist eine Wohltat in der überproduzierten Plastikmusikwelt. In den ruhigen Passagen hört man Joey atmen, schlucken und das „über den Gitarrensteg rutschen“. Alles andere als perfekt, aber unglaublich beruhigend und angenehm im Ohr.
„Bridge“ ist nicht unbedingt die Partyplatte, geschweige denn etwas für psychisch Labile vor allem jetzt, zur beginnenden Herbstzeit. Freunde guter und trauriger Musik werden aber ihre Freude haben. Das hier ist mehr EMO als alle Silversteins und My Chemical Romances der Welt zusammengerechnet. Joey Cape und Chuck Ragan zusammen auf der Bühne. Das wäre was…

10 Punkte (von max. 15)

Michael Konen21.09.2008

TRACKLIST
1. Ramones Are Dead
2. Errands
3. We`re Not In Love Anymore
4. Canoe
5. B Side
6. Memoirs And Landmines
7. Non Sequitur
8. No Little Pill
9. Mission Unaccomplished
10. Gun It, No Don`t
11. Who We`ve Become
12. Home
[ *** Anspieltipps ]

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