Cd-Besprechung

JJ72

I to sky

Sony
  Vö: 14.10.2002

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  12.0 Punkte
Stimmenzahl: 3

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

klavierklaenge und eine klagende stimme von Mark Greaney, so beginnt die neue platte von jj72. "nameless" ist eine eindrucksvolle intro fuer eine nicht mindere platte namens "I to sky". es zeigt einem gleich, was einen auf diesem album erwartet. nicht ganz, denn eindringliche und bei "serpent sky" sogar etwas agressiv wirkende gitarrenriffs sind nicht darin enthalten. sonst rueckt mehr die sehr melancholisch klingende eindringliche stimme von saenger Mark Greaney in den vordergrund, die nur ab und zu durch die drums uebertroffen wird.
bei "i saw a prayer" fragt man sich erstmal "was das sein soll", denn nach dem gewohnten klingt der anfang nicht. man koennte vermuten, man sei in die pop szene abgerutscht. nein, das ist schon rock, aber mal etwas anders verpackt und inszeniert. das ist auch der einzige song, der etwas aus der rolle faellt, aber was soll es. bei einem album mit songs, die einen formlich ueberwaeltigen. mal mit uebersteuerter akustikgitarre, etwas verzerrten baessen und einem dezent zum einsatz kommenden keyboard.
mit "brother sleep" und "sinking" zeigen jj72, zu welch grandiosem und mitreissend traurigem sound sie faehig sind und dass musik nicht gleich musik ist. man kann die gefuehle foermlich spueren, wird von ihnen richtig ueberwaeltigt und ist ihnen wehrlos ausgeliefert.
"half three" und "glimmer" befreit einen wieder aus dieser situation und bringt wieder etwas pepp in die gefuehlstiefen, muenden aber nichts desto trotz in wirklich grossen refrains, die durch die schier grenzlose stimmbreite von saenger Mark Greaney schier grenzenlos wirken.
auf ihrem zweiten werk spielen jj72 mit den gefuehlen und machen diese auch greifbar fuer jedermann. aber um den wahren umfang des albums zu begreifen oder zu erfassen sollte man sich die platte mehrfach und in aller ruhe zu gemuete fuehren.

11 Punkte (von max. 15)

Michael Moritz, 28.10.2002

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