Cd-Besprechung
Leserwertung: 14.8 Punkte
Stimmenzahl: 5
Ingrimm, daß sind 5 Musiker aus Regensburg sie sich dem Mittelalter-Metal verschrieben haben. Gegründet wurde die Band im Winter 2004/05 mit Hilfe von Zeitungsinseraten und Anzeigen im Internet. Seither verfolgen die Musiker die Idee, den Klang von Sackpfeifen, Drehleiern, Schellen und Flöten mit elektrischen Gitarreneinlagen so zu kreuzen, dass man nicht schon nach den ersten Takten die Augen verdreht und die Band als einen Abklatsch einer der bekannten Mittelaltergrößen wie z.B. In Extremo oder Subway to Sally betrachtet.
Mit „Ihr sollt brennen“ haben Sänger Stephan Zandt, Gitarrist und Bassist Alex Haas, Drummer Klaus Rosner und Mittelalterinstrumentalist Christian Hadersdorfer ihr eigentliches Debüt-Album veröffentlicht. Erste Eindrücke konnten sich zumindestens die Musik-Jounalie bereits mit der 2006er Promo-CD „Feuertaufe“ sammeln. „Ihr sollt brennen“ wurde innerhalb weniger Wochen in den Aexxys-Art Studios in Schwandorf aufgenommen und erstaunte damit nicht nur die Band selbst. Es war ein deftiges Stück Mittelalter-Metal geschaffen worden. Die komplett deutschen Texte wurden dabei in ein kraftvolles und größtenteils treibendes Musikgewand gesteckt und mehr wie ordentlich produziert.
Von Anfang an überzeugen Ingrimm mit Texten sowie Musik, ohne sich dabei den üblichen Klischees der Szene zu bedienen. Im Gegenteil, denn die Band klingt angenehm erfrischend und versuchen nicht zwanghaft auf den kommerziellen Pfaden einiger ihrer Kollegen Lustzuwandeln.
Der Opener „Sag mir nicht“ beginnt direkt mit ordentlich knackigen Gitarrenriffs und harten Drum-Beats. Im Hintergrund finden sich auch immer akzentuell eingesetzte Growls, die dem Refrain eine gewisse Eingängigkeit verleihen. „Ihr sollt brennen“ folgt im Stile dem CD-Opener.
„Der Sturm“ präsentiert sich als eher düster-rockiges Lied, das zum Nachdenken anregt, mich aber nicht wirklich vom Hocker reißt, da der Refrain auch nach mehrmaligem Hören noch sehr gewöhnungsbedürftig klingt. Überraschend ist dann aber der Song „Skudrinka“ der als einzigster auf der Scheibe mit überlieferten Melodien gespickt wurde und wie sollte es auch anders sein, von damaligen Trinkgelagen handelt. Die anfänglichen Dudelsackpassagen laden sofort zum Tanzen ein und werden dann nach wenigen Takten von harten Gitarrenbeats unterstützt. Allerdings muss man hier auch erwähnen, dass man bei dem Song gelegentlich ein wenig an einige gute In Extremo-Lieder erinnert wird, was für Ingrimm aber nicht wirklich nachteilig ist, da sie es dennoch immer wieder schaffen diese Eindrücke schnell wieder mit ihren eigenen Ideen abzuwandeln und neu zu gestalten.
Sicherlich haben Ingrimm das Genre des Mittelalter-Metals nicht neu erfunden oder total revolutioniert, aber dennoch überzeugen die 5 Musiker mit ihrer abwechslungsreichen und größtenteils recht unterhaltsamen Musik. „Ihr sollt brennen“ präsentiert sich also ein wirklich gelungenes Debütwerk, was für die Zukunft auf mehr hoffen lässt.
12 Punkte (von max. 15)
Kitty N., 21.11.2007
TRACKLIST
1. Sag mir nicht***
2. Ihr sollt brennen
3. Der Sturm
4. Spielmann
5. Vagantenlied
6. Wolf
7. Skudrinka***
8. Rattenstadt
9. Dein Meister
10. Lumpempack
11. Letzte Reise***
[ *** Anspieltipps ]
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