Cd-Besprechung

Infadels - Universe in Reverse

Infadels

Universe in Reverse

Wall of Sound (Rough Trade)
  Vö: 13.06.2008

Bewertung:  10 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 4

Nach ihrem Erstling "We Are Not The Infadels" und Indiehits wie „Jagger 67“ erscheint nun mit "Universe In Reverse" Album Nummer Zwei des Quintetts aus Hackney/East London. Zweieinhalb nach dem Debüt stehen nun Bnann Watts (Gesang), Matthew Clyma Gooderson (Gitarre, Programming), Wag Marshall-Page (Bass), Richie Vernon (Keyboards) und Alex Bruford (Schlagzeug) alias Infadels wieder auf den Rock- und Dance(!)bühnen dieser Welt, um ihre 10 neuen Songs zu präsentieren. Produziert wurde das neue Material von Youth (u.A. Verve, Guns n Roses), gemischt wurde es von Cenzo Townsend (u.A. Bloc Party, Pigeon Detectives).

Theatralisch startet das Album mit „Circus Of The Mad“, und man fühlt sich etwas unangenehm an das neue Album der Guillemots erinnert, die ebenfalls den Irrweg zu beschreiten meinten, auf dem Andrew Llloyd Webber seine Karriere beschreitet. Doch gleich das darauf Folgende „Make Mistakes“ zeigt, wieso man die Band weiterhin auf der Habenseite verbuchen sollte: Zwar war das Debütalbum im Vergleich eher Lo-Fi (und also indie und cool und zeitgemäß), hier wird im Vergleich die große Geste und der große Wall of Sound zelebriert. Die Coolness jedoch, mit der Sänger Bnann Watts hier intoniert ist nicht weniger mitreißend als auf der Hitsingle „Jagger 67“. Dass man soundmäßig sozusagen "kreativ" geworden ist, d.h. z.B. viele Keyboards und Trompeten zu hören sind, will man der Band eigentlich nicht vorwerfen, denn eine gewisse Abwechslung zum britischen Einheitsbrei der letzten Jahre tut erfrischend gut.

Verstehen kann man auch, warum die Band durchaus gerne von „reinen“ Danceacts wie den Chemical Brothers oder Faithless als Vorband engagiert wird. Die Nähe zum Rock, der umgekehrt bei diesen Bands gilt und sie auf den Rockfestivals dieser Welt auftreten machen lässt, sollte durchaus auch umgekehrt gelten dürfen.

Als Meilenstein wird das Album natürlich sicher nicht in die britische Musikhistorie eingehen. Darum wird es der Band aber sich auch nicht gehen. Vielmehr wird hier der Moment zelebriert, und ein paar schöne Minuten auf der Tanzfläche bescheren sie mit einigen Lieder sicherlich einer nicht kleinen Gruppe von Menschen. Hedonistische Musik, wenn man so will.

10 Punkte (von max. 15)

Daniel Höfelmann20.09.2008

TRACKLIST
1. Circus of the mad
2. Make mistakes***
3. Play blind
4. Free things for free people
5. Code 1
6. A million pieces
7. Universe in reverse
8. Don't look behind you
9. Chemical girlfriend
10. How to disappear
[ *** Anspieltipps ]

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