Cd-Besprechung

Ihsahn

After

Plastic Head
  Vö: 24.02.2010

Bewertung:  13 Punkte
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Stimmenzahl: 0

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Beim ersten Durchlauf haben endlose Gitarren-Soli, wirre Saxofonklänge und Geknüppel (Asgeir Mickelson), das zwar technisch ein Gedicht aber doch sehr hektisch klang, meinen Hörgenuss ziemlich getrübt und ich war häufiger geneigt, die Skip-Taste zu klicken. Ich brauchte mehrere Durchgänge, um mich von der Genialität von „After“ überzeugen zu können. Gesanglich von Screams bis Clean-Gesang alles dabei, wobei Ihsahn meiner Meinung nach am meisten mit letzterem überzeugen kann.

Da gibt es Passagen, die klingen, als hätte Meister Ihsahn Aufnahmen vom Stimmen seines Achtseiters gemacht („Barren Land“), viele Dissonanzen lassen „After“ zunächst sehr gewöhnungsbedürftig klingen. Insgesamt verbreitet „After“ durch seinen eigentümlich experimentellen Mix aus Dissonanzen, Tempiwechseln, verzerrtem Gesang und Gitarren-Soli einen derartigen Stress („A Grave Inversed“), dass man sich regelrecht fragt, wie der Mann es so lange eingesperrt in einer Band („Emperor“) ausgehalten hat.

Der Freiheitsdrang, die Spielfreude und der Hang zum Dramatischen („Frozen Lakes on Mars“) machen die Scheibe dann aber zu einem kleinen Juwel, das die Einzigartigkeit Ihsahns prächtig zeigen kann. Vor allem Songs, bei denen die Dissonanzen zwar vorhanden aber überwiegend Harmonien weichen und klare Gesangslinien vorherrschen, zeigen das großartige Talent von Ihsahn (hier vor allem „Austere“, „Undercurrent“ und „After“). Mutig ist auch der häufige Einsatz vom Saxofon (Jorgen Munkeby) unter anderem bei „Undercurrent“, der diesen Hauch von TV-Serien der 80er Jahre mitschwingen lässt.

Die Frage „After what?“ lässt sich diskutieren. Für mich handelt es sich um Ihsahns Zeit nach dem Black Metal, was vorher mit Emperor sein Metier war. Demzufolge sei „After“ auch denjenigen Metal Fans ans Herz gelegt, die hochwertigen, technisch ausgefeilten Extrem-Metal schätzen.

13 Punkte (von max. 15)

Conny König, 08.03.2010

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