Cd-Besprechung

Hund Am Strand - Adieu Sweet Bahnhof

Hund Am Strand

Adieu Sweet Bahnhof

Motor
  Vö: 30.09.2005

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  10.5 Punkte
Stimmenzahl: 33

Anmoderation erster Teil: Fabian Schwinger (Gesang, Gitarre), Tina Mamczur (Bass) und Martin Thomas (Schlagzeug) sind seit ca. eineinhalb Jahren Hund Am Strand. Nach Songwriting, ausdauernden Proben in Berliner Übungsräumen und kleineren Auftritten wurden zunächst die ersten Songs mit Hilfe von Tobias Siebert (Klez.E, Delbo) aufgenommen. Auf der bandeigenen Homepage wurden diese vom kleinen Bielefelder Label Tenstaag (u.a. Timid Tiger) gehört und schon war er da, der Plattenvertrag. Die Erstauflage des Debut-Albums „Adieu Sweet Bahnhof“ (wow, dreisprachig) ist mittlerweile ausverkauft, allerdings wird die Platte nun mit Hilfe des Majors „Motor“ re-released. Der Bandname wurde übrigens gewählt, weil zufällig beim Nachdenken über einen geeigneten Namen ein Foto an der Wand hing mit……genau.

Anmoderation zweiter Teil: „Vier Akkorde – aufgeteilt in Refrain und in Strophen/ Schmelzen unter Drückausübung wie Gusseisen im Hochofen“. So beginnt „Adieu Sweet Bahnhof“, und man fühlt sich irgendwie an Kante erinnert, bei denen auch „die Summe der einzelnen Teile“ mehr ist, als bloß „die Gitarren, das Klavier und der Bass/ das Schlagzeug, der Gesang und all das“. Nicht nur textlich, auch musikalisch ist man sich gar nicht unähnlich. Was durchaus als Kompliment zu verstehen ist.

Anmoderation dritter Teil: Ebenfalls als Kompliment zu verstehen ist, dass das Album eine Direktheit und Klarheit (um nicht zu sagen Einfachheit) ausstrahlt, die in gewisser Weise symptomatisch für die Band zu sein scheint (siehe pragmatische Namensfindung). Und besser als das meiste, was derzeit und überhaupt jemals in Deutschland veröffentlicht wird und wurde, ist die Platte sowieso. „Frühling“, „In der Mitte“ und „Eine Sache“ – um nur drei Beispiele rauszupicken – sind wunderbare, textlich vollkommen unpeinliche Pop-Nummern, auch wenn einige Male allzu deutlich herausklingt, wer Pate gestanden hat für diese Lieder. Blumfeld, Die Sterne, manchmal etwas zu viel Virginia Jetzt!. „Zeit Zu Trauern“ erreicht fast Tomte-sche Größe.

Anmoderation vierter Teil: „In meinem Blut werfen die Endorphine blasen!“ So ungefähr fühlt man sich beim Hören des absoluten Hits der Platte: „Jungen Mädchen“. In einer besseren Welt (und vor allem in einer Welt, in der es noch Sommer gibt), würde in Straßencafes dieser wunderbare, wenn auch leicht ironisch gemeinte Refrain erklingen: „Alle Jungen, alle Mädchen: Zieht eure T-Shirts aus! Yeah yeah“. Und die Leute in der Dorfdisko würden nicht zum hunderttausendsten Mal „Westerland“ brüllen, sondern eben dies.

„Anmoderation letzter Teil: Wir schaffen’s nicht das durchzusteh’n. Und das ist auch ganz prima weil: wir dann die eig’nen Wege gehen!“ So lautet die letzte Zeile des Stückes „Erklär Mir Die Welt“, dem wohl eigenständigsten des ganzen Albums. Die Band ist hier ganz bei sich und klingt einzig und allein nach Hund Am Strand – geht also (sozusagen und zum Glück) die eigenen Wege. Und ist hier tatsächlich - wie der Rolling Stone schreibt - „meilenweit entfernt von den üblichen Verdächtigen aus München Germering und….äh…Virginia“. Bitte mehr davon. Yeah yeah!

12 Punkte (von max. 15)

Daniel Höfelmann25.09.2005

TRACKLIST
1. 4 Akkorde
2. 4711
3. Jungen Mädchen***
4. Neues Lied
5. Zeit zu Trauern
6. Frühling
7. In der Mitte
8. Erklär mir die Welt***
9. Eine Sache
10. G
[ *** Anspieltipps ]

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