Cd-Besprechung
Leserwertung: 15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1
Gott sei Dank ist nicht alles so schwer auszusprechen wie der Bandname von Mike Moya’s Soloprojekt Hrsta, gesprochen her-shta. 1995 war Mike Moya eines der Gründungsmitglieder und Gitarrist von Godspeed You! Black Emperor, wo er sich auf den beiden ersten Alben verewigen durfte. Später spielte er dann bei Molasses und dem Künstlerkollektiv Set Fire to Flames mit.
„Ghosts will come and kiss our eyes“ ist bereits das dritte Album unter dem Pseudonym Hrsta. Die Platte vereint in Psychedelic Rock getauchte Moll-Akkorde mit hypnotischen Hymnen und bietet zudem noch einen Touch englischen 70er Prog. Über allem thront aber nichts desto trotz der spürbare Perfektionismus von Moya’s exzellentem Gitarrespiel. Das Album bietet daher eine Reise aus einem dunklen Unterground weit nach oben in gleißendes Licht – sphärische Klänge gepaart mit eindringlichen Female-Vocals. Instrumentale PostRock Klänge sind daher nicht zu erwarten, denn Mike Moya übernimmt neben den Gitarrenparts auch die Klavierparts, die gute alte Hammond Orgel und die Zweitstimme.
Allerdings beinhaltet die Platte bei 9 Songs nur eine Spielzeit von 41:50 in Anspruch, was meiner Meinung nach trotz aller Leistung durchaus ausbaubar ist. Die musikalische Stilrichtung lässt sich am besten als Psycho-Folkmusik bezeichnen, die an manchen Stellen an so manch psychedelische Klänge der 70er Jahre erinnert.
„Beau Village“ erinnert schon nach den ersten Tönen an eine Art Klagelied, wie es früher wohl oft aus Slums und Elendsvierteln getönt haben muss. Bei „The Orhcard“ hat man ab und an das Gefühl in irgendeinen psychedelischen Rausch eines Hippies gezogen worden zu sein. Sanfte Gitarrenklänge paaren sich mit guten alten Hammond-Akkorden und einer weich-umspülenden Stimme. „Haunted Pluckley“ lässt sich am ehesten in die Kategorie der Wiegenlieder einordnen. Ein sanfter Gesang, ruhige Orgelklänge und sanfte Gitarrenparts vereinen sich zu einem sanften Ohrschmaus und man tendiert dazu in einen lethargischen Zustand zu verfallen. Dies ändert sich aber am Ende mit zunehmend lauter werdenden Orgeltönen. „Entre la Mer et L’eau Douce“ präsentiert sich als psychedelischer Akkustik-Song. Eine nette Abwechslung wie ich denke, denn auf Dauer kann einen der im Psycho und Hippie-Stil gehaltene Gesang schon ein wenig zur Verzweiflung treiben.
Mir fällt es schwer bei „Ghosts will come and kiss our eyes“ zu einem anständigen Fazit zu kommen. Sicherlich ist die musikalische Leistung von Mastermind Mike Moya mehr wie beeindruckend, aber genauso ist die Zeit vorbei, wo man mit Psycho-Folk im Stile der 70er Jahre noch Massen bewegen konnte. „Ghosts will come and kiss our eyes“ ist garantiert das passende Album für alle Anhänger von Haschisch, Kama Sutra und der früheren Kommune 1. Mir sind die Songs durchweg zu monoton und ruhig.
6 Punkte (von max. 15)
Kitty N., 05.09.2007
TRACKLIST
01. Entre La Mer Et L’eau Douce***
02. Beauvillage***
03. The Orhcard***
04. Tomorrow Winter Comes
05. Haunted Pluckley
06. Hechicero Del Bosuqe
07. Saturn of chagrin
08. Kotori
09. Holiday
[ *** Anspieltipps ]
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