Cd-Besprechung

Hilmar Bender - Violent Evolution - Die Geschichte von Kreator

Hilmar Bender

Violent Evolution - Die Geschichte von Kreator

Ubooks
  Vö: 14.03.2011

Bewertung:  13 Punkte
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Eine der kuriosesten Liebschaften im deutschen Musikbusiness ist die zwischen Thees Uhlmann und Mille Petrozza, zwischen Tomte und Kreator. Jetzt haben beide Bands wieder eine Gemeinsamkeit mehr: ihr Kumpel Hilmar Bender veröffentlicht nach den grandiosen Tomte-Tourtagebüchern nun die Band-Biographie der Thrash-Legenden aus dem Ruhrpott. Und obwohl man beide Werke (wie auch die Musik der betroffenen Bands) kaum miteinander vergleichen kann, hat es Bender beide Male geschafft, das Beste aus dem sonst eher langweiligen Genre der Musikbücher herauszuholen.

Durch einen tollen Mix aus Storytelling und O-Tönen der Band sowie ihrer zahlreichen Weggefährten wird über das gesamte Buch ein angenehmer Lesefluss bewahrt. Zum größten Teil ist das natürlich der bewegten Bandgeschichte zu verdanken. Das beginnt bereits bei den rumpeligen Anfängen, bei denen schnell erste Mitglieder verschlissen wurden - wegen der fehlenden Bereitschaft, die Band in den Mittelpunkt ihres Leben zu stellen. Diese Einstellung sollte sich schnell als unabdingbar erweisen, wurde doch die erste US-Tournee schon bestritten, als die sympathischen Burschen gerade mal um die 20 Jahre alt waren. Durch die vielen Interviews ist man nah dran an den Glücksmomenten der Bandgeschichte, wie auch an den zahlreichen Rückschlägen. Gerade in den Momenten, in denen sich die Sichtweisen der Akteure auf bestimmte Ereignisse stärker unterscheiden, wird es besonders interessant, wie etwa der Part über die Veröffentlichung der legendären Dokumentation "Thrash Altenessen".

Selbstverständlich ist es ein Ding der Unmöglichkeit, ein umfassendes Portrait einer 30-jährige Bandgeschichte auf 220 Seiten zu zeichnen. Hilmar Bender hat es zumindest geschafft, ein enorm lesenswertes Konzentrat aus dem unendlichen Fundus an Geschichten heraus zu destillieren. Und das - Achtung, Floskel - nicht nur für Die-Hard-Fans der Band.

13 Punkte (von max. 15)

Benedikt Ernst18.03.2011

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