Cd-Besprechung

Henning Basler

spass.freude.gutgehn.

Flame Records
  Vö: 30.11.2007

Bewertung:  8 Punkte
Leserwertung:  8.2 Punkte
Stimmenzahl: 98

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Man mag es vielleicht meinen, aber Henning ist kein Einwohner der drittgrößten Stadt der Schweiz. Trotzdem heißt er Basler, obwohl er aus der norddeutschen Tiefebene stammt.
Und Herr Basler hat mit „Spass.Freude.Gutgehn“ einen bunten Blumenstrauß verschiedenster Musikstile auf Cd gebannt. Sein Spektrum reicht von Spillsbury bis …But Alive. Mit dieser Beschreibung kann man nun nicht all zu viel anfangen. Also ein neuer Versuch, Hennings Herangehensweise zu beschreiben:
Ein E-Piano, melancholische Melodien, ein Drumcomputer, der bei Livekonzerten von einer Freddy Krüger Puppe gesteuert wird und überwiegend deutsche Texte, die vorwiegend zwischen Befindlichkeitsdasein, Sarkasmus, Misanthropie, Alltagsbeobachtungen und Kitsch pendeln. Die Oberflächlichkeit der Gesellschaft, Medien, Liebeslieder…alles wird süffisant durch den mit Kakaopulver angereicherten Kuhbusensaft gezogen. Das nennt man wohl ökologische Nische. Keine Konkurrenz weit und breit und das ist gut für den Wiedererkennungswert. Fraglich ist nur, ob das Nahrungsangebot für dieses possierliche, hochspezialisierte Vögelchen groß genug ist. Sprich, will jemand diese Art von Musik überhaupt hören? Ich denke schon.
Sei es der Emonerd der Dashboard Confessional und Jonah Matranga vergöttert, oder der intelligente Ex-Punk, der Turbostaat, Düsenjäger oder Tomte aufgrund ihrer Texte vergöttert. Bei all dem Referenzgebolze und der Lobhudelei seien aber noch einige Kritikpunkte angemerkt. Der Drumcomputer klingt teilweise sehr dünn und geradezu stümperhaft. Erinnerungen an Weihnachten und ein Casio Keyboard für 99Mark werden geweckt. Henning Basler hat es anscheinend länger als eine Woche genutzt und das Keyboard ist nicht, wie bei vielen Anderen, neben dem ferngesteuerten Auto auf dem Dachboden verrottet. Ein zweiter Kritikpunkt sind die Melodien. Die gibt es zwar massenhaft, aber es fehlen die großen Momente. Insgesamt gesehen kann man nur empfehlen, auf http://www.henningbasler.de in die Songs reinzuhören. Mutig und einmalig ist diese Musik sicherlich. Und „Geschichten von Leuten die vor Züge springen“ ist ein wirklich starker Track.
Ob die Musik jedoch gut ist, soll an dieser Stelle nicht eindeutig beurteilt werden. Wahrscheinlich liegt sie zwischen gut und gut gemeint, in Empfindsamkeit vereint. Wie mal wieder …But Alive sagen würden.

8 Punkte (von max. 15)

Michael Konen, 01.12.2007

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