Cd-Besprechung

Helium Vola

Helium Vola - Liod

Indigo
  Vö: 26.04.2004

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  14.5 Punkte
Stimmenzahl: 2

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Das neue Werk von Helium Vola ist ein Meisterwerk. Das sollte man als erstes mal feststellen. Und keine leichte Kost für die Massen. Helium Vola sind als Mastermind Ernst Horn ( Deine Lakaien ) und die Sängerin Sabine Lutzenberger, sowie eine Handvoll Musiker mit Vorliebe für Klassik.
Liod ist eine Komposition aus Texten in Altitalienisch, Mittelhochdeutsch, Provenzalisch, Lateinisch, Altportugiesisch und Französisch. Umrahmt werden diese Texte mit verstörenden Samples, sphärischen Electro Klangteppichen und zarten Tönen der Harfe oder Cello...Im Gegensatz zu Qntal ist Heluim Vola Horns Soloprojekt, in dem, anders als bei Qntal, nicht drei gleichberechtigte Musiker arbeiten.
Im Russischen steht LIOD für Eis, im Altdeutschen ist es das Wort für Lied, und ausserdem ist LiOD das chemische Kürzel für Lithiumdeuteroxid.
Gewissermassen verbindet Ernst Horn also schon mit dem Titel des Albums Epochen.
Das Grundthema von Liod ist die Geschichte einer Frau, die ein uneheliches Kind erwartet und deswegen von ihrer Umwelt missachtet wird. Die einzelnen Stücke werden durch vier mit Liod betitelten Intermezzi miteinander verbunden, um eine Eingängigkeit und Homogenität des Gesamtwerkes herzustellen.
Mit „dormi“ ist sogar ein von Horn selbst verfasster Text zu finden, obwohl er ja sonst nur die Musik für die alten Texte schreibt. Die Erklärung dazu ist so einfach wie pragmatisch:
Horn fand kein geeignetes antikes Schlaflied. So setzte er sich mit dem Wörterbuch hin und verfasste das Lied selbst.
Ausserdem vorhanden auf Liod sind Stücke der Carmina Burana von Carl Orff und Fragmente des Erstlingswerks von Helium Vola: Omnis Mundi Creatura.
Alles in allem ist Liod beeindruckend, verzaubernd und verstörend zu gleich.
Wenn auch nicht tanzbar, aber als Cd zum Hin-hören ganz ganz gross.

13 Punkte (von max. 15)

Kristin Feldmann, 25.04.2004

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