Cd-Besprechung

Halford - Live At Rock In Rio III

Halford

Live At Rock In Rio III

Metal God Entertainment
  Vö: 07.11.2008

Bewertung:  8 Punkte
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Nach seinem Ausstieg bei Judas Priest versuchte sich Rob Halford an einer Solokarriere unter dem Namen „Fight“. Das 1993 erschienene „War Of Words“ fand ich zwar ziemlich gut, erhielt aber seinerzeit eher verhaltene Reaktionen. Auch der Nachfolger „A Small Deadly Space“ war nicht sonderlich erfolgreich, so dass sich der Metal God neuen Ufern zuwandte und unter dem Name 2wo das Album „Voyeurs“ veröffentlichte, welches man eigentlich nur als den berühmten Griff ins Klo bezeichnen kann. Da auch hier – zu Recht – der erhoffte Erfolg ausblieb, kam eine erneute Kehrtwendung zurück zum traditionellen Metal, welche in der Gründung von Halford mündete. Das 2000 veröffentlichte „Resurrection“ war für alte Priest Fans eine absolute Offenbarung und für die Meisten um Längen besser als das aus 2001 stammende Priest Album „Demolition“. Halford brachten ein weiteres Studioalbum heraus, nämlich „Crucible“, das mir allerdings nicht bekannt ist, bevor es dann im Jahr 2004 zu einem erneuten Einstieg bei Priest kam.

Vor einiger Zeit hat Rob Halford dann sein eigenes Label gegründet, über das er nun seine Soloprojekte vermarktet. Ketzerisch ausgedrückt könnte man fast schon von einer Marktschwemme sprechen, wenn man sich mal anschaut, was das in letzter Zeit in die Läden gestellt wurde.

„Live At Rock In Rio III“ wir als DVD/CD-Kombination veröffentlicht und enthält logischerweise den Konzertmitschnitt des Rio-Auftrittes. Bedauerlicherweise habe ich nur eine 7-track Promo-CD erhalten und kann daher auf die DVD nicht näher eingehen. Angabegemäß wurde das Konzert mit 13 Kameras eingefangen und in 5.1.-Surround abgemischt. Auf der 14 Songs umfassenden Tracklist finden sich neben sechs Halford-Songs („Resurrection“, „Made In Hell“, „Locked And Loaded“, „Silent Screams“, „Cyber World“ und „Nightfall“) zwei Fight-Nummern („Into The Pit“ und „Nailed To The Gun“) sowie sechs Songs von Judas Priest („Stained Class“, „Jawbreaker“, „Hellion“, „Electric Eye“, „Metal Gods“ und “Breaking The Law”). Soundmäßig gibt es nach den mir vorliegenden CD-Tracks nichts zu meckern, zum Bild kann ich mich mangels optischer Eindrücke leider nicht äußern.

Zusätzlich zu dem Konzertmitschnitt enthält die DVD noch eine Dokumentation über die Entstehung des „Resurrection“- Albums und soll insgesamt auf drei Stunden Spielzeit kommen.

Bei der CD handelt es sich nicht um den Konzertmitschnitt im Audio-Format, sondern um eine remasterte Version des „Resurrection“-Albums, auf dem nun zwei neue Tracks („God Bringer Of Death“ und „Fetish“) enthalten sind. Während „God Bringer Of Death“ ein recht melodisch gesungenes Stück ist, ist der Gesang auf „Fetish“ etwas höher-kreischend ausgelegt, in etwa vergleichbar mit dem Track „Resurrection“, ohne jedoch dessen Höhen zu erreichen. Insgesamt reißen mich beide Tracks aber nicht vom Hocker.

Tja, die Frage aller Fragen ist, wie man jetzt etwas bewerten soll, dass Einem einerseits nur in Ton, aber leider nicht in Bild vorliegt und das andererseits auch nicht wirklich vollständig ist, da die Promo eben nur vier Live-Tracks enthält. Fangen wir mal mit der DVD an: Die Resurrection-Doku ist für mich eine komplette Black Box, dazu kann ich beim besten Willen nichts sagen. Beim Konzertmitschnitt ist es natürlich schön, dass der Fokus hier nicht nur auf dem Halford-Material liegt, sondern über die Fight- und Priest-Songs das komplette Schaffen des Meisters abdeckt wird. Auf der anderen Seite sind gibt es ja von Judas Priest nun auch genügend Live-Alben bzw. Live-DVDs, und die hier enthaltenen Tracks - die ja immerhin rund die Hälfte des gesamten Songmaterials ausmachen – sind somit überwiegend bereits hinreichend bekannt bzw. dokumentiert. Und ich wage es mal zu bezweifeln, dass Rob Halford z.B. bei „Electric Eye“ anders agiert als bei Priest-Konzerten.

Was die CD anbelangt, so ist „Resurrection“ meiner Meinung nach die hochwertigste Veröffentlichung unter allen Soloprojekten / -bands des Herrn Halford. Warum die Scheibe nun allerdings remastert wurde, kann ich allerdings nicht nachvollziehen, denn die Qualität der Original-Version war aus meiner Sicht bereits absolut in Ordnung. Einen Unterschied zur remasterten Fassung kann ich nicht heraushören. Auch die beiden zusätzlich enthaltenen Bonustracks sind – sofern man mal von Leuten absieht, die alles komplett haben wollen / müssen – kein wirklicher Kaufanreiz, denn gegen Perlen wie „Resurrection“ oder „Night Fall“ können sie nicht anstinken.

Von daher ist das Ganze eigentlich nur für Leute interessant, die entweder das „Resurrection“-Album noch nicht haben und / oder die unbedingt einmal nicht nur die altbekannten Priest-Songs, sondern auch einmal Halford- bzw. Fight-Songs live anschauen wollen. Das dürfte aber nach meiner Einschätzung nicht gerade die breite Masse sein. Ein Tip für diejenigen, die sich lediglich ein akustisches Bild über die Live-Aktivitäten von Halford machen wollen: 2003 veröffentlichten Halford bereits die „Live Insurrection“-CD, die nicht nur die hier auf der DVD enthaltenen Tracks enthält, sondern darüber hinaus noch ein paar weitere.

8 Punkte (von max. 15)

Jürgen 03.11.2008

TRACKLIST
DVD:
Part I: Resurrection Documentary
Part II: Halford Live At Rock In Rio III
1. Resurrection
2. Made In Hell
3. Locked And Loaded
4. Into The Pit
5. Nailed To The Gun
6. Stained Class
7. Jawbreaker
8. Silent Screams
9. Cyber World
10. Nightfall
11. Hellion
12. Electric Eye
13. Metal Gods
14. Breaking The Law

CD:
1. Resurrection
2. Made In Hell
3. Locked And Loaded
4. Night Fall
5. Silent Screams
6. The One You Love To Hate
7. Cyber World
8. Slow Down
9. Hell´s Last Survivor
10. Temptation
11. God Bringer Of Death
12. Fetish
13. Sad Wings
14. Twist
15. Drive
16. Saviour
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