Cd-Besprechung

Good 4 Nothing

Kiss the World

Wynona Records
  Vö: 29.06.2007

Bewertung:  9 Punkte
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Stimmenzahl: 0

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Fasziniert euch die japanische Kultur mit ihren Mangacomics und so weiter? Mich in keinster Weise. Ich finde diese Comics mit dickbusigen Frauen, Riesenaugen und Mininasen in Schuluniform extrem abstoßend und leicht pervers.
Ebenfalls nichts abgewinnen konnte ich bislang dem japanischen Punkrock. Hi-Standard waren zu Fat Wreck Zeiten eher die belächelten Exoten als die gute Punkband.
Und ich mag auch kein Sushi. Warum hat der Mensch wohl das Feuer? Genau. Zum Grillen um Fleisch und Meeresfrüchte leichter verdaulich zumachen.
Doch die japanische Punkband „Good 4 Nothing“ ist auf der Mission, meine festgefahrene Meinung gegenüber dem Land des Lächelns zu revidieren. Und es gelingt ihnen mit ihrem Album „Kiss The World“ zumindest teilweise.
Das Quartett ist in Nippon mit 50000 verkauften Einheiten bereits ein ziemlich dicker Fisch und da hat sich Wynona Records dann wohl gedacht: „Hey, was in Fernost geht, kann auch in Europa klappen!“
Das ist aber nur bedingt richtig. Erstens haben Good 4 Nothing nicht den patriotischen Bonus und zweitens sind die europäischen Hörknospen nicht an eine so große Dosis Zucker gewöhnt.
Die Japaner sind nicht umsonst auf Wynona Records. Die Italiener sind bekannt dafür, dass sie sich dem klebrigen Punk verschrieben haben und deshalb haben Good 4 Nothing auch die richtige Heimat gefunden.
Good 4 Nothing spielen schnörkeligen englischsprachigen Poppunk zwischen den Donots, Millencolin, Nofx, Mxpx und Midtown ohne vom Akzent japanisch zu klingen. Letzteres ist meines Erachtens besonders angenehm und lobenswert. Wer fragt, wieso das so wichtig sein soll, hört sich bitte „California Dreaming“ von Hi-Standard an. Ich habe immer noch Ekelgänsehaut wenn ich dieses Lied höre.
Fazit: Good 4 Nothing haben eine schöne, schnelle, melodiöse Poppunkplatte fabriziert. Der Exotenbonus ist nicht hörbar und vielleicht gerade deshalb ein Bonus. Hört selbst rein.

9 Punkte (von max. 15)

Michael Konen, 20.07.2007

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