Cd-Besprechung

Giant X - I

Giant X

I

Steamhammer / SPV
  Vö: 18.01.2013

Bewertung:  10 Punkte
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Da ist es nun, das lange erwartete Giant X-Debütalbum. Hinter der Band stecken zwei alte Bekannte, nämlich Running Wild-Fronter- und -Klampfer Rock'n'Rolf Kasparek nebst Bandmate Peter J. Jordan. Nachdem das erst vor wenigen Monaten veröffentlichte Running Wild-Reunionalbum "Shadowmaker" nicht so richtig zünden wollte, soll nun also mit "I" alles besser werden.

Dabei hat die neuerdings bei Running Wild eingekehrte Schlichheit hinsichtlich der Gestaltung des Coverartworks auch bei Ginat X Einzug gehalten. Prangte bei Running Wild noch ein extrem schlicht gehaltenes Artwork in Form des Star Wars-inspirierten Konterfei des Shadowmakers, so sind Giant X sogar noch einen weiteren Schritt zurück gegangen und verzichten komplett auf ein Bildmotiv, sondern erheben stattdessen den Bandschriftzug zum zentralen Element des Covers. Dazu gesellt sich noch der Albumtitel und fertig ist ein herrlich nichtssagendes Cover. Die Zeiten, in denen sich Alben (unter anderem) auf Grund ihres Covers verkauften, sind wohl offensichtlich vorbei.

Auch musikalisch gibt es einige Parallelen mit Running Wild, was nicht zuletzt an Rolfs Stimme und seinem Gitarrenspiel liegt. Dennoch gibt es einige Unterschiede, die Giant X als eigenständige Band legitimieren und die "I" nicht zu einem verkappten Running Wild-Album verkommen lassen. Der wichtigste Unterschied liegt dabei in der musikalischen Ausrichtung, die bei Giant X deutlich in Hardrock-Gefilde führt und die das Album phasenweise zwanzig bis dreißig Jahre in die Zeit zurück katapultiert. Dem Schatten der Tortuga Bay können Giant X zwar nicht immer entkommen (vgl. z.B. die Riffs von "On A Blind Flight"), dennoch orientieren sich Giant X mehr an Combos wie z.B. Kiss als Rolfs Piratencombo. Und phasenweise können die Jungs das Piratengewand sogar ganz ablegen; som wäre z.B. Die Halbballade "Nameless Heroes" oder ein fast schon Lynyrd Skynyrd-würdiger Song wie "Rough Ride", bei dem am Ende sogar eine Mundharmonika mitmischt, bei Running Wild (zu Recht) schlichtweg undenkbar.

Qualitativ enthält "I" jedoch nicht nur lichte Momente, sondern auch einige dunklere Schattierungen. Neben einigen weniger gelungenen bis durchwachsenen Songs wie z.B. "Go 4 It", "Don't Quit Till Tomorrow" oder "R.O.C.K." finden sich auch etliche gefällige Nummern; allen voran das zuvor bereits erwähnte "Rough Ride", der schlichte Gute-Laune-Rocker" Let's Dance" oder das stampfende "The Count". Für Hardrock-Fans ist "I" daher sicherlich mal einen Versuch wert, doch Running Wild-Fans sollten vor einem eventuellen Kauf besser probehören und sich bei ihrer Kaufentscheidung nicht allein vom Namen der beteiligten Musiker leiten lassen. Hoffentlich kommt das Label daher nicht auf die Idee, der CD noch einen Aufkleber zu spendieren, der auf den Running Wild-Hintergund der Schiebe hinweist (obwohl dieser Name in den letzten Jahren ja so einiges an Zugkraft eingebüßt hat).

10 Punkte (von max. 15)

Jürgen 19.12.2012

TRACKLIST
1. The Rise Of The Giant X (Intro)
2. On A Blind Flight
3. Don't Quit Till Tomorrow
4. Badland Blues
5. Now Or Never
6. Nameless Heroes
7. Go 4 It
8. The Count (***)
9. Rough Ride (***)
10. Friendly Fire
11. Let's Dance (***)
12. Soulsurvivors
13. R.O.C.K.
[ *** Anspieltipps ]

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