Cd-Besprechung
Leserwertung: 14.2 Punkte
Stimmenzahl: 6
Von parasitärer Musik kann bei der hessischen Band Gates Of Dawn nun wirklich nicht reden, auch wenn das der Titel des zweiten Werks „Parasite“ vermuten lassen könnte. Sind Parasiten dafür bekannt sich auf Kosten ihres Wirtes ein gemütliches Leben zu machen und diesen auszubeuten, so haben Gates Of Dawn auf dem Silberling nur von ihrer eigenen Energie, Kreativität und musikalischen Fähigkeiten gelebt und diese auch wirklich ausgelebt – selbst geschrieben, selbst produziert und abgemischt.
Neben klassischen Goth-Rock Elementen dienen elektronische Klänge und düstere Gesangspassagen, um ein atmosphärisch wirkendes, intensiv-dunkles Klangerlebnis zu kreieren. Das steige Zusammenspiel von Tinas sehnsüchtig erklingender und Matthias dunkler Stimmlage passt sich harmonisch in die Musik ein, so dass sogar teilweise eine gewisse Ähnlichkeit mit den Sisters Of Mercy entsteht, ohne aber abgekupfert zu wirken.
Auch wenn „Parasite“ laut Band eine kaleidoskopisch wirkenden Platte ist, bei der nihilistischer Selbsthass und religiöse Erlösungsphantasien miteinander verschmelzen, muss man sich nicht total deprimiert in die Ecke zurückziehen um irgendwelchen Klischees genug zu tun. Nein, ganz im Gegenteil, denn neben nachdenklichen, leicht epischen und eher ruhigen Stücken, befinden sich ebenfalls ordentliche Rocknummer und tanzbare Songs unter den insgesamt 12 Stücken.
Der Titeltrack „Parasite“ bietet direkt zu Beginn der CD einen guten Einblick in das Können von Gates Of Dawn. Hier finden sich neben rockigen auch viele grandiose Elektroelemente wieder, die wirklich sehr schön arrangiert wurden. Ein weiterer Höhepunkt stellt ganz sicher der Song „When Heaven Falls“ dar. Auch wenn der Titel auf der einen Seite fast schon ein wenig dramatisch anmutet, so besänftigt er ebenso wieder durch die beruhigend klingende Melodie.
Insgesamt bieten Gates Of Dawn eingängige Songs die einen ohne große Umwege packen und mit sich ziehen. Ursprünglich und dennoch erfrischend präsentiert sich „Parasite“. Trotz einiger Parallelen zu den ganz Großen der dunklen Szene hat man niemals das Gefühl einen der Songs so schon mal irgendwo anders gehört zu haben. Gates Of Dawn ist endlich mal wieder eine Band, die es schafft sich stilvoll im Genre der Gothic Musik fortzubewegen – ganz ohne den ganzen Schickimicki-Kram und ein kunstvoll aufgeplustertes Ego. Einfach nur herrlich, auch wenn es immer mal wieder kleine Ecken und Kanten gibt, die man zukünftig noch glätten kann.
11 Punkte (von max. 15)
Kitty N., 14.01.2009
TRACKLIST
1. Parasite***
2. Resistant X
3. Chronos Requiem
4. Heroin(e)
5. Revolution
6. Beautiful Departing
7. Shadowplay
8. Flames
9. Fall***
10. Terror and Seduction
11. Dreamers of Decadence
12. When Heaven falls***
[ *** Anspieltipps ]
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